Full text: (Achter Band)

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landkundig ist; so ist doch keine Erleichterung darin erfolgt, 
sondern die geringe Bürgerschaft muß bey dieser Zeit mehr 
leisten, als vorher, da wohl hundert Bürger mehr waren, 
wie wir denn in diesen Tagen wirklich in Quartier haben 
741 Kerls, 125 Weiber und 122 Kinder, die monatlich aufs 
geringste zu verpflegen 278 4F kosten, welches fast einmal 
so hoch, wie sonst die monatliche Kontribution zu 150 4H. 
Diesem muß man fünftens hinzufügen, daß ausser den 
ruinirten und ledig stehenden Häusern, die Officiere, die eis 
gene Häuser bewohnen, nebst den Artillerie Bedienten sich der 
Einquartirung bishero entzogen haben. – 
Sechsten kömmt hier in Betracht die Zuschlammung 
und Verbauung des Kremperflusses, indem, da vor diesem 
beladene Schiffe an und in die Stadt haben gehen, 
man jetzo zu Zeiten, besonders im Sommer, mit nur halb 
beladenen Kähnen in etlichen Tagen nicht nach der Stör komo 
men kann. Ja es giebt Fluthzeiten, wo man von der Fluth 
in der Kremperau nicht das Geringste vermerken, auch nichts 
zu Wasser aus- und einbringen kann. 
Dazu kömmt als eine wichtige Ursache, daß sich auf den 
Dörfern und bei allen Kirchen ringsum die Stadt alle Ar- 
ten Handwerker, Barbirer, Schneider, Brauer, Mälzer, 
Wein- und Hamburgerbier-Schenker, Brandweinbrenner, 
Korn- und Lakenhändler t. niedergelassen und es das An- 
sehn gewonnen, als wollten mit der Zeit Städte bei den 
Kirchdörfern erbauet werden, daher die Hausleute, welche 
vorhin den Bürgern die Nahrung zu gönnen pflegten, selten 
hinein kommen um etwas verfertigen zu lassen. . . Schon 
Christian II. und Christian III. wollten daher nicht gestatten, 
daß sich in der Krempermarsch Handwerker, Brauer, Ges 
wandschneider, Weinzapfer rc. setzen, sondern daß die, welche 
sich bereits gesetzt, straks wieder abgeschafft werden sollten, wor- 
auf es dann auch über 30 Jahre angestanden, daß sich niemand 
dergestalt bei den Kirchen zu setzen weiter unternommen hat, 
und obwohl ein und anderer hie wieder zu handeln sich noch-
	        
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