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ein anonymes Schreiben ward ein Großherzoglicher hoher
Staatsbeamter in Schwerin erſucht, C o mp e warnen zu laſa
sen, indem man ihv Franzöſiſcher Seits zu arretiren beab-
ſichtige. Dies gab Veranlaſſung zu einer Mittheilung an ;
den General Tettenborn, welcher ihm darouf einen gemeſſea
nen Befehl zugehen ließ, sich ſofort von Schwarzenbeck nach
Lauenburg zu verfügen, und daſelbſt die über ſeine weiters
Beſtimmung zu treffende Verfügung abzuwarten. Demzus .
folge mußte nun Compe zum erſtenmai seine Heimath vero
laſſen, in der er so viele Bedrängnisse ausgedauert hatte;
er begab sich zuerſt unter Ruſſiſchen Schutz nach dem gräfa
lich Kielmannseggeſchen Gute Gültzov, und als die Franzd-
siſchen Truppen nach Ablauf des Waffenſtillſtandes weiter
î vorrückten, ins Medklenburgiſche. Aber hier blieb er nicht
lange müsſſiger Zuschauer der Begebenheiten. : +.
. Sobald der Marschall, Prinz von Eckmühl im Spät-
herbſt deſſelben Iahrs ich genöthigt gesehen, seine Macht in |
Hamburg zu concentriren, und das Lauenburgiſche, so wie
der größte Theil des Lüneburgiſchen von den alliirten Trups
pen besett war. berief die in Lüneburg angeordnete proviſos
riſche Regierungs-Commission den Amtmann Compe dahin,
um ihn, als Kriegs-Commiſſair mit der Verpflegung der
- Truppen aus Magazinen zu beauftragen. Er nahm den
Ruf bereitwillig an, und es iſt zu verwundern wie er, n.
einem bereits vorgerückten Alter und bei zarter Gesundheit,
diesem, mit ſo unsäglichen Mühſeligkeiten und Gefahren vers
é; krürften Geschäft mit ſo viel Kraft und Erfolg vorſtehen
. _ Unfangs leitete er das Verpflegungsweſen von Danne-
herg aus, als aber der größte Theil der Truppen zur Ein-
ſchließsung von Hamburg auf dem linken Elbufer zusammen-
Bezogen ward, yerlegte er den Sitz des Kriegs-Commiſſariats
im December. 1813 nach Lüneburg. Hier eröffnete ſich ihm
rin weiter. die angeſtrengteſte Thätigkeit erfordernder Wirs
kungskreis. Contracte wurden abgeſchloſſen, Magazine n