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. „bende Unterthanen zu haben, wie bei der hiesigen der Fall
„war, kann kein Geld besser verwenden, ‘als wenn sie es
„anlegt die Verkoppelungen zu befördern, das Herzogthum
uLauenburg giebt hievon den beſten Beweis; vor 50 Jahren
„war der größte Theil des Landes noch eine Wüſtenei , die
„Bauern waren arm, und das Land erzeugte nicht so viel -
„Korn als es gebrauchte. Durch die Verkoppelungen sind die.
„Heiden und Mööre verſchwunden, es wird Korn ausge-
„führt, der Viehſtapel iſt verbeſſert und vermehrt und der
„Bauer iſt so wohlhabend geworden, daß er die 10 schweren
pKriegsjahre hat aushalten können, und sich auch noch hal-
uten würde, wenn die jetzigen Abgaben nicht so hart wären,
„und wenn er die Handelssſperre nicht so tief fühlte.n. .
Unter diesen ruhigen Friedens-Arbeiten verging ein Jaehe. |
wie das andere. Compe war nicht verheirathet, aber darum
war sein ansehnlicher Amtshof nicht weniger auf viels Meis
len weit,. ein Mittelpunkt der Gaſtfreißheit und Geselligkeite.
wo ferne Bekannte zuſammentrafen, wo in dem wohlhaben=
den, trefflich eingerichteten Hauſe die. Freunde, familienweise,
wochenlang herbergten, uhgewiß ob ihnen der freundlieinieV
Wirth, oder ſie diesem eine Wohlthat erzeigten. Doch bei.
ausgesuchter Bewirthung herrſchte im Hauſe einfache Ord-
nung und Stille. Kein männlicher Bedienter ward gehal-
t ten. Ein zuverlässiger und anſtelliger Eingeseſſener des Dorfs
wartete den Gäſten im Amtshauſe auf, wo alles den ſchlichs
ten Sinn und das Wohlwollen des Hausherrn athmete.
Ausgebrejtet wie Compe’s Bekanntschaft war auch seine
Correſpondenz. Zu ihm wandte sich wer in schwierigen Fäl-.
len Rath bedurfte oder Unterſtütung; wer mit einem Proceß
bedroht war. suchte seine Vermittlung oder sein Gutachten;
Partheien provocirten auf ihn. Väter empfahlen ihm die.
Söhne. Von einem poetischen Freunde ward er ſcherzhaft
das Väterchen des Lauenburgiſchen Landes genannt. ;
Compe beſchäftigte sich gern, wenn gleich nicht in