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' Zwar, anfangs hielt ich jede Erklärung über jenen Ar-
tikel, von meiner Seite wenigstens, für unnöthig. Wer
meine Schrift mit einiger Aufmerksamkeit gelesen hatte oder
leſen wollte, konnte keinen Augenblick zweifelhaft seyn, wie
er denselben anzuſehen habe. Wer es aber verschmäht, sich
um die Acten zu bekümmern, ehe er ein Urtheil fällt, wie
iſt dem beizukommen? Was hilft es, für den zu schreiben,
der einmal nur. den Altonaer Mercurius ſcheint lesen zu
wollen? é
Auch sah ich keinen Grund, in diesem Punkte meine
_ Meinung zu ändern, da ich gedachten Zeitungsartikel im
letzten Hefte der Provincialberichte abgedruckt und die Er-
mahnung daran geknüpft fand, die, sonſt „„von einem viel-
betrauten Manne eingesandte ‘’ Aufforderung und Bitte um
Unterſtützung des Seminares auf sich beruhen zu laſſen.
Da mir indeß von einem sehr geehrten Freunde geschrieben
eine große Frechheit, da man bei uns für alle Lokalausgaben,
wenn das Lokal gute Zwecke erſtrebt, leicht Beiträge findet.
. Wozu eine Lutheriſche und eive Reformirte Pfarrcandidaten. .
anſtalt, während dieſe beiden Confeſſionen ſich auch in Europa
zu vereinen ſuchen? Anderntheils fangen die Geiſtlichen bei
deutſchen Kirchen hier im Lande an, ſie in Anglicaniſche zu
verwandeln, und zwar gegen den Willen. der Deutſchen. So
iſt der Fall hier. Von Halle in Sachſen hat eine hiesige
Deutſche Kirche Vermächtnißgelder zu beziehen. Diese Kirche
jiſt jetzt den Deutſchen entzogen worden, und ſie bauen ſich
jeßt eine andere. Die Anglicaniſche Parthei aber geht damit
um, gedachte Gelder an sich zu reißen. Da die Regierung ſich
vernünftigerweiſe gar nicht in Religionsſachen einläßt, ſo geht
“jede Parthei o weit ſie kann. Die Bauern in unserm Staate
geben keinen Cent zu den Seminarien, weil ſie einſchen, daß
ces unvôthig iſt; und in einem Pfarrdiſtrict giebt es doch mehr
reiche Bauern, als in einem ganzen Oberamt in Deutschland.
Die von’ den Paſtoren vorgeſchütte Armuth der Gemeinden iſt
“ unwahr. Man wundert ſich hier über die Treuherzigkeit der
Deutschen, die das Terminiren der zwei Herren ſe-leicht zue
. . geben. ‘ : E . i: