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iſt ‘dieselbe, welche noch jetzt den Namen ,, Kloſter: und Hei:
ligengeiſtkirche‘“ führt. Denn daß diese Kirche nach der Zeit
von Grund aus neu erbaut seyn sollte, darüber findet ſichi
weder in den Urkunden, noch ſonſt irgendwo eiue . Spur.
Alle Bauten, die ſpäterhin in Abſicht auf dieſe Kirche unter-
nommen worden, deuten nach den Summen, die darauf vers
wendet worden ſind, nur auf größere, oder kleinere Reparationen.
Wahrſcheinlich hat diese Kirche, da in der Stadt nur
Ein Ordenskloſter war, ſchlechtweg ,„Kloſterkirche‘“ geheißen;
daher nach Vereinigung derselben mit dem Heiligengeiſthoſpi:
tal, der doppelte Namen ,, Kloſter- und Heiligengeiſtkirche/-
entſtanden seyn mag. .
Das Marienkloſter wurde der Stadt im Jahre 4530
geſchenkt, und da der Rath bereits in einer Urkunde von .
7413531 gebeten wird, die alten und kranken Mönche „, binnen
Kloſters mit den . Seckenhuſe‘“ zu versorgen: ſo kann mit
ziemlicher Gewißheit angenommen werden, daß die Armen und
Kranken des Heiligengeiſthoſpitals sofort nach geſchehener
Schenkung in das Marienkloſter verſett worden ſind. Von
dieſer Zeit an dürfte daher auch die Vereinigung des Heili-
gengeiſthoſpltals mit der Marienkirche, ſo wie der gemein: .
schaftliche Name ,, Kloſter: und Heiligengeiſtkirche / zu dati:
rer ' Üußer der St. Nicolai- und Marienkirche hatte die Stade
Kiel noch Capellen, oder solche geiſtliche Stiftungen, die nur
auf das Meſſeleſen und einige Kirchenceremonien beſchränkt
waren. Ursprünglich ſind eigentlich Capellen kleine Häuschen,
mit einem Heiligenbilde verſehen, vor dem fromme katholiſhen.
Chriſten beten. Von der Art mögen auch die erſten Capellen
in Kiel gewesen seyn. Späterhin wurden aber dieſe Capellen
reichlich beſchenkt, so, daß Statt ihrer, dem äußern Ansehen
nach Kirchen gebaut werden konnten. Sowohl in verſchiede-
nen vorhandenen Notizen, als auch in den deutschen Urkun-
den werden wirklich diese Capellen „„ Kirchen‘~ genanntz allein
in den päpſtlichen Urkunden, deren noch mehrere exiſtiren,
kommt immer nur der Name „„Capella ‘“ vor. Solcher Cas
pellen hatte die Stadt Kiel mehrere, nemliche
41) Die Calvariencapelle, die wahrscheinlich da geſtanden
hat, wo jetzt das Waiſenhaus ſteht. Für diese Annahme spricht
ſowohl der abhängige Hügel, an welchen das Leiden Chriſti,
in seinen verſchiedenen Stationen, sehr gut vorgeſtellt werden
konnte, als auch der Umſtand, daß ſspäterhin an jener Stelen.
Gebäude ſtauden, die mit verschiedenen Privilegien verſehn.
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