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I ; “ ueberhaupt iſt nach meinem Bedünken die Annahme
| einer Sächsischen Markgrafſchaft in Sadelbande nicht nur
| eite grundloſe Fiction; ~~ denn nicht die allermindeſte Spur-
davon iſt in der Geschichte zu finden; ~ sondern sie ſtößt
Huch überall an die Geschichte anz man erlaube mir, dieses - .
in ein paar Beispielen anschaulich zu machen. So lassen z.
B. die älteſten Geſchichtschreiber unsers Landes Stormarn
unmittelbar an das Land der Slaven ‘oder dieses an jenes
gränzen, wie z. B. Adam v. Bremen IU]. c. 27: Provincia
î Ftormariorum tota iù Planitiem campi descendit ex
ea Parte, qua Slayos altingit. Wenn nun aber Stormarn
‘an das Land der Slaven gränzte, wo iſt denn Platz für die
Sächfiſche Markgrafschaft jenseits der Bille? ~~ Eine andere,
hieher gehörende, Stelle des nämlichen V. lautet (p. 19.) so:
Longitudó Slavanive initium hahet ah nostra MUammar
hurgensi parochia. Wo also die Hamb. Parochie aufhörte,
fing das Land der Slaven an;’ wie weit nach Oſten erſtreckte h
sich denn die Hamb. Parochie? Habet ~ fagt Helmold k.
c. 6. – Hammah, ecclessia praescriptos terminos suae |
parochiae, ultimam scilicet partem Saxoniae, quae Ö}
est irans Albiam ct ' dicitur Nordalbingia, eonlinens
. tres populos, Theim. Hols. et Stormar i os. Da
man nun heut zu Tage unmöglich beſſer, als Helmold,
wiſſen kann, wie weit der Hamb. Kirchensprengel gegangen
sey: ſo ſteht es unbezweifelbar feſt, daß dieser öſtlich sich
_ nicht über Stormarn hinaus erſtreckt habe, et longitudo
Slavaniae igitur initiun hahuit a Stormaria! Wo lag
denn aber nun die oft belobte Sächsische Markgrafschaft?
Ferner werden die Polaben immer als Nachbarn der Stor-
marner angeführt; so z. B. in Arnold. Chr. slay. HI. e. 20:
Canutus omnes iu terra Wagirorum, Holsatorum,
r F r r r U:: . ESS]
- . . ~ +
Helmold e. 57 alſo beſchreibt : ad hane vocem surrexit innumera
multitito de variis nationibus etc. Hier möchte ich noch-
mals fragen: Baren dasi benachbarte Sachsen? ~ |
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