Full text: (Sechster Band)

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endigung ihrer Zwistigkeiten nöthigte und sie zwang, ihre 
vereinten Kräfte gegen den zu wenden, von welchem, ihrer 
Versicherung nach, alles frühere Unheil angestiftet war. 
Napole on Bonaparte war von der Insel Elba 
entwichen, mit einer kleinen Heeresmacht in Frankreich ge- 
landet, hatte dort großen Anhang gefunden . und machte 
folche Fortschritte, daß ein allgemeiner Krieg aller Völker 
gegen ihn, den einen, Gefürchteten, nothwendig erachtet 
und erklärt ward. Noch einmal griff in Deutschland der 
Bürger zum Schwerdte und unterstützte die Anstrengungen 
der stehenden Heere, und zum zweitenmale ward der Mann 
gestürzt und unschädlich gemacht, den . die europäischen Mo- 
narchen nicht mehr als ihres Gleichen anerkennen wollten. 
Die nâchste Folge seiner Wiedererscheinung war eine 
thätigere Betreibung der Verhandlungen in Wien, die be- 
schleunigte Aufhebung des parcuns und die Rückkehr der 
Monarchen in ihre Staaten, um die nöthigen Vorkehrungen 
zu dem bevorstehenden Kriege zu treffen. Auch Dännemarks 
König kehrte in sein Land und in die Mitte seinér getreuen 
Unterthanen zurück; von dén erfreulichen Folgen seiner per- 
sönlichen Anwesenheit beim Congresse verlautete bis dahin 
nichts, dagegen mußten manche neuer Opfer zur Ausrüstung 
der Heeresabtheilung gebracht werden, welche an dem Kampfe 
gegen Napoleon Theil nehmen sollte, obgleich England 
Hülfsgelder dazu hergabz auch bedrängte Schweden fort- 
während mit Forderungen wegen der zu Norwegens Erobe- 
rung aufgewandten Kriegskosten, in baarem Gelde oder durch 
Islands und Grönlands Abtretung. Der im Laufe des 
Jahres zu Stande gekommene Austausch von Schwedisch- 
Pommern gegen das an Holstein gränzende Herzogthum 
Lauenburg, gewährte für den erlittenen Verlust nur küm- 
merliche Entschädigung. 
Zu den Hauptgegenständen der Congreßverhandlungen 
gehörte nächst den allgemeinen euroväischen Angelegenheiten, 
die neu zu bildende Verfassung für Deutschland, dessen Völ-
	        
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