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Seeort gemeint seyn, so ist Rerich nicht Bucow. Die an-
deren Anführungen mecklenburgischer Gesschichtschreiber für
ihren Landesort passen in der That eben so gut auf Bucow,
Dieselben Gründe, welche wir bereits damals 1818 dafür
angeführt haben, daß wir diese zweifelhafte Frage einstwei-
len auf sich beruhen ließen, dauern noch fort. Unser gelehr-
ter Freund, der Dr. Brehmer in Lübeck, der in den letz-
ten Jahren seines Lebens Zeit ‘und Kräfte der Alterthums-
kunde seiner Vaterstadt und der Umgegend widmete, und zu
dem Ende keine Nachforschungen, keine Reisen, ja selbst keine
Nachgrabungen scheute, theilte damals eine Zeitlang unsere
Ansichten in Betreff Rerichs, und machte uns Hoffnung,
diesem Gegenstande ein besonderes Kapitel in seinem heraus-
zugebenden Werke widmen zu können. Seine letzten uns
mitgetheilten Aeußerungen schienen indessen von seinen frü-
heren abzuweichen. Der ersie Band seines historischen Wer-
kes: Entdeckungen im Alterthume, war zu Waimar era
schienen, und er ordnete die Manuscripte zu einem zweiten
Bande, als er zu früh für seine Freunde und für die Wis-
senschaft verstarb. Wir geben noch immer die Hoffnung
nicht auf, daß seine Erben diese hinterlassenen Manuscripte
durch den Druck bekannt machen werden. Uns selbst mag
es unter diesen Umständen, und in veränderten Verhältnis-
sen nicht zugemuthet werden, den vor acht Jahren abge-
brochnen Faden wieder anzusspinnen,
Wir wenden uns jetzt zu dem dritéen und letzten in
Rede stehenden Punkt, Wir haben nemlich nicht bloß ge-
meint, sondern behauptet, daß Neu-Lübeck, oder das gegen-
wärtige Lübeck vormals eine wendische Stadt mit Namen
Bucow gewefen sey. In unserm Aufsatze 1821 S. 6~13
finden sich alle Zeugnisse übev diesen Gegenstand, welche wir
aus den älteren Autoren haben sammeln können, und deriet
wir hier nichts beizufügen wissen. Nur dies haben wir hier