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steigerten Abgaben schmerzlich fühlen. Daher haben sich bie
Regierungen so oft betrogen. wenn sie darauf rechneten,
daß, weil eine gewiße Äbgabe eîne geivisse Summe abgewor-
fen hatte, diese Einnahme in eben dem Verhältnisse, wie die
Abgabe erhöht wurde, vermehrt werden würde. Um die Pro-
duction eben so gewinnbringend als vor der Erhöhung der
Abgäbe förtzusehen, wäre es nothwendig, daß das Product
um so viel steigen müßte als die neue Abgabe beträgt; al-
lein um dieses zu bewirken, mußte die Nachfrage nach dem
Producte bei dem hohen Preise nicht abnehmen. Dieses
kann aber wieder nicht geschehen, wenn nicht die Mittel zum
Kaufen bei den Consumenten, denen ihre anderen besteus
erten Genüsse auch nicht geschmälert werden müssen, sich
vermehrt hätten; aber die Mittel zum Kaufen werden eben
durch die Erhöhung der Abgaben vermindert statt vermehrt.
Die erhöhte Abgabe zwingt also die Production zum Rück-
schritte, indem. die Consumtion nothwendig dadurch ab-
nimmt. Durch die Abgabe erleiden also die Producenten ei-
nen Verlust, indem ihre Production für sie nicht länger so
gewinnbringend als früher wird; die Consumenten fühlen
ebenfalls den Druck, indem sie um einen höhern Preis eis
nen gewohnten Genuß kaufen müss.en, und die Einnahme
des Staatsschatzes ist wenigstens höchst ungewiß, weil der
größere Quotient einer kleineren Masse öfters nicht mehr
beträgt als der kkeinere Quotient einer größern Masse. Ja
der Verlust erreicht gewöhnlich auch die Staatscasse, weil
die Bersuchung, sich der Abgabe zu entziehen in dem Grade,
wie diese erhöhet wird, steigt, und weil die Staatscasse nicht
nur durch den Abfall der Consumtion, als eine nothwen-
dige Folge der durch die erhöhte Abgabe herbeigeführten
Preisvermehrung, sondern auch durch den unausbleiblich ver-
größerten Unterschleif leiden wird.
Man hat geglaubt dieser Fehlrechnung zu entgehen,
wenn man die erhöhten Sätze auf die ersten Lebensbedürf-
nisse legen, und wenn man die Aufsicht auf und die Stra-
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