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zu geben, Es ist mithin nicht die Zahl seiner Bewohner,
worin die Stärke eines Staats. besteht, sondern nur die Taug-
lichkeit und der Fleiß seiner Arbeiter. Kann es daher nicht
geläugnet werden, daß der Zwang in der Armenverforgung
die Unthätigkeit und Trägheit fördert oder höchstens wandern-«.
de Bettler in sitzende Bettler verwandelt, so ist es auch uns
widersprechlich, daß diese Einrichtung, insoferne sie die Wolks-
vermehrung begünstigt, nicht wohlthätig für den Staat wirkt.
Ist es vielleicht die Rücksicht auf die Wertheidigung des.
Eandes, welche der WVolksvermehrung eine anscheitende
Wichtigkeit giebt? Mögte die Veranlassung, die Stärke
unsrer Kriegsmacht zu prüfen ferne seyn! Möchte sich die
ganze Welt zur ' Abschaffung aller stehenden Heere, dieser,
Mark und Kraft verzehrenden Einrichtung, vereinigen! Ges-
wiß bleibt es immer, daß die wachsende Zahl der. Armen
dem Kriegswesen keinen Gewinn bringt. Sv. wie die Eins
richtung der Kriegsheere gegenwärtig befchaffen ist, ist das
Materielle derselben so kostbar, daß Geld zur Führung des
Krieges doch das wichtigste Erforderniß bleibt. Es giebt
nur wenig Länder, welche darauf rechnen dürfen, ihre Heere
in andere Länder senden zu können, um sich da ihre Bedürfs
nisse zu holen. Was kann man aber auch überall von Sol-
daten aus der ärmsten Classe erwarten? Menschen ohne
Eigenthum, sind Menschen ohne Vaterland. Aufgewachsew
in elenden Hütten, gewöhnt an Faulheit und Müssiggang,
fehlt es ihnen sowohl an Seelen- wie an Körperkrästen, an
Muth wie an Lust, die Pflichten eines Soldaten zu erfüllen.
e) Es ist unmöglich für das Jwangsarmenwes en,
die Abgabe wie die Unterstützung, genau nach dem
Vermögen und nach dem Bedürfniß zu vertheilen.
“Es läßt sich nicht läugnen, daß derjenige, der das Ver-
mögen besigt, den Armen geben zu können, nicht immer den
guten Willen hat, so wie mancher den guten Willen hat-
dem die Kräfte fehlen. Man hät daher geglaubt, der Ge-