Full text: (Vierter Band)

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zu geben, Es ist mithin nicht die Zahl seiner Bewohner, 
worin die Stärke eines Staats. besteht, sondern nur die Taug- 
lichkeit und der Fleiß seiner Arbeiter. Kann es daher nicht 
geläugnet werden, daß der Zwang in der Armenverforgung 
die Unthätigkeit und Trägheit fördert oder höchstens wandern-«. 
de Bettler in sitzende Bettler verwandelt, so ist es auch uns 
widersprechlich, daß diese Einrichtung, insoferne sie die Wolks- 
vermehrung begünstigt, nicht wohlthätig für den Staat wirkt. 
Ist es vielleicht die Rücksicht auf die Wertheidigung des. 
Eandes, welche der WVolksvermehrung eine anscheitende 
Wichtigkeit giebt? Mögte die Veranlassung, die Stärke 
unsrer Kriegsmacht zu prüfen ferne seyn! Möchte sich die 
ganze Welt zur ' Abschaffung aller stehenden Heere, dieser, 
Mark und Kraft verzehrenden Einrichtung, vereinigen! Ges- 
wiß bleibt es immer, daß die wachsende Zahl der. Armen 
dem Kriegswesen keinen Gewinn bringt. Sv. wie die Eins 
richtung der Kriegsheere gegenwärtig befchaffen ist, ist das 
Materielle derselben so kostbar, daß Geld zur Führung des 
Krieges doch das wichtigste Erforderniß bleibt. Es giebt 
nur wenig Länder, welche darauf rechnen dürfen, ihre Heere 
in andere Länder senden zu können, um sich da ihre Bedürfs 
nisse zu holen. Was kann man aber auch überall von Sol- 
daten aus der ärmsten Classe erwarten? Menschen ohne 
Eigenthum, sind Menschen ohne Vaterland. Aufgewachsew 
in elenden Hütten, gewöhnt an Faulheit und Müssiggang, 
fehlt es ihnen sowohl an Seelen- wie an Körperkrästen, an 
Muth wie an Lust, die Pflichten eines Soldaten zu erfüllen. 
e) Es ist unmöglich für das Jwangsarmenwes en, 
die Abgabe wie die Unterstützung, genau nach dem 
Vermögen und nach dem Bedürfniß zu vertheilen. 
“Es läßt sich nicht läugnen, daß derjenige, der das Ver- 
mögen besigt, den Armen geben zu können, nicht immer den 
guten Willen hat, so wie mancher den guten Willen hat- 
dem die Kräfte fehlen. Man hät daher geglaubt, der Ge-
	        
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