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430 Fader Länge und 9 Zoll Dicke, rhelche zu den Steuer-
reepen dienen mußte.
Roder des Nachts hatten wir stürmisches Wetter und
die See lief so hoth, day zu mehreren malen das große
Merssegel naß würde.
Septbr. 23. wurde Anstalt gemacht, um dieses dritte
Nothruder in die See zu bringen. Des Nachmittags gegen
4 Uhr hatten wir dasselbe über Bord. Darauf wurden die
Steuerreepen eingeschoren, und es wurden die Hintersegel
vierkant gebraßt, wodurch das Schiff mit den Vordersegeln
von dem Winde abfiel, bis auf S, o. zum Ö. a.. Südost
und S. O. S. und wir befanden, daß diese Maschine gut sey,
weil wir damit auf 4 à 5 Striche nahe an den Cours des
Schiffes steuern konnten.
Septbr. 25. hielt. der Schiffscapitain mit seinen Officieo
ren Rath, worin man beschloß, in denjenigen Hafen einzu-
laufen, den man möglicher Weise zuerst erreichen künnte;
dazu wurde denn. Port Louis auf Isle de France bestimmt,
wo wir nach Verlauf von 6 Wochen, nämlich am 5. Novbr.
zwar glücklich ankamen, aber mit großer Anstrengung unsrer
Kräfte und bei Einschränkung der Ranzionen und Provisios
nen, so daß z. B. von Wasser einem Jeden nur 3 Bouteille
pr. Tag zu Theil ward.
.. Octbr. 48. wurde ein anderer Plan gemacht, um ein
Nothruder zu machen, wozu aber die See niemals ruhig
genug ward, daß man es. anhängen konnte.
Selbiges war gemacht vott elner großen Stenge, in ivel-
cher eine Ruderpinne in dem Schlußloch winkelrecht ange-
bracht ward, alsdann wurde ein Ankersto>s vom schweren
Anker genommen, und jeve Hälfte: der Länge nach vom Ende
ves Ruderpinns, nech etwas meyr als die hälfte Länge der
Stenge angebracht. Dieses, welches ein Dreieck bildete,
wurde als Fundarnent mit Desplanken in der Form eines
Rudbers: garnirt und es wurden atich. die rnöthigen Haacken,