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Besltzer an sich gehabt hätten. So wenig als man aber
nach andern in der Geschichte vorhandenen Spuren dieses
annehmen darf, so wenig dürfte es auch wohl erlaubt seyn,
die Bedeutung so weit herzuholen, da eine weit richtigere
schon um vieles näher liegt, wodurch die ursprüngliche Eigen-
schaft gerade ausgedrückt und angegeben wird. Diese findet
man nach meiner vollkommenen Ueberzeugung eher in dem
dänischen Worte Faeste, welches freilich auch. .zunächst befesti-'
gen, fesimachen, aber auch zugleich miethen bedeutet, und
durch welche letztere Bedeutung gerade die Eigenschaft an»
gegeben wird, welche diese Stellen früher gehabt haben, nach
welcher sie von den Eigenthümern und besonders von den
geisilichen Stiftungen zur Benutzung überlassen worden sind.
Daß die Benennung dänischen Ursprungs ist, läßt sich um
so weniger bezweifeln, da die eigentlichen Festen alle im
Herzogthum Schleswig, wo die dänische Sprache zu der Zeit
allein herrschte, belegen, und insoferne die in Holstein vors
handenen, deren Schrader in seinem Handbuche gar nicht
erwähnt. diese Benennung erhalten haben, so möchte solches
wohl später, und von der Staatsverwaltung veranlaßt wors
den seyn, so wie die Benennung Hufe, statt Gaard, denen in
Schleswig von Süden her von den dahin aus Deutschland
einwandernden Ordensbrüdern wahrsscheinlicherweise. beigelegt
worden seyn mag.
Will man nun dem Ursprung diefer und den. verschiede«
denen Arten. unserer jetzt vorhandenen Landstellen überhaupt.
noch nâher auf die Spur kommen, so ist man fast genöthigt,
sich dahin, oder nách Deutschländ zunächst zu wenden, wo.
man wenigstens weit bessere Wegweiser an den. .dort vorhan-;
denen Gesetzbüchern, den fränkischen, baiersschen, allemannischen,
so wie an den Capitularien Carls des Großen. und an den