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„milie ernähren können und nicht wissen oder, aus Neigung
zur Trägheit, nicht mögen, die müssige Zeit zur Industrie ver«
wenden, um ihren Unterhalt zu verdienen.
Es ist sehr merkwürdig, daß der Ueberschuß des weiblis«
<en Geschlechts im Herzogthume Schleswig nur jetzt 447
sey. Da nach der im Jahre 1803 geschehenen Volkszählung
selbiger 5194 gefunden wurde, so wie auch. daß in währen-
der Zeit der Ueberschuß des männlichen Geschlechts im Her-
zogthume Holstein sich nur um 942 vermehrt hat. Die Ur-
sachen dieser Erscheinungen, als auch daß die Fruchtbarkeit
dort geringer ist als hier, überlasse ich jedem kundigen Leser.
Vielleicht dürfte man wol den Ueberschuß des männlichen
Geschlechts von 4481 der Ursache zuschreiben, daß fast jedes
14te anstatt im Herzogthum Schleswig nur das 20ste Kind
unehelich ist. Dem sey, wie ihm wolte, so ist es immer ein
trauriger Beweiß des Sittenverderbnisses. Schlieslich be-
merke ich, daß ich mir erlaubt habe eine von dem Herrn Ju-
stizrath und Ritter Bruun in Kopenhagen gemachte Berecha
nut über die Größe und Beschaffenheit des Areals. des
Herzogthums Schleswig in einer besonderen Tabelle IV dar-
zustellen, aus welcher zu ersehen ist, daß selbiges 1701 Qua-
draimeilen enthält.
Kiel im April-Monat 1823.
Gudme.
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