Full text: (Dritter Band)

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und Soldaten schicken und die Marsch verderben, und die 
Aufrührer dafür abstrafen. Also müssen Hennecke Lübbe 
und) Leute aus der Marsch nach dein König und bitten 
Ihro Königl. Majest. um Gnade > daß er die Marsch 
doch nicht wolle verderben lassen, da doch so viele Men- 
schen an diesem Werke unschuldig sind. Der König weiß 
auch durch des Amtmanns Sthreiben, daß Hennecke Lübbe 
unschuldig ist, und den Aufruhr mit großer Mühe gestillet 
hat, also daß der König auf ihr klägliches Bitten ihnen 
Gnade verspricht. Jedoch leget er der Marsch vor ihren Un- 
gehorsam und Frevel eine Strafe auf, daß ein jeder Pflug 
durch die ganze Marsch sollte dem Hause Steinburg mit 
Pferd und Pflug, auch Pferd und Wagen und einen Tag 
Handarbeit jährlich zu thun schuldig sein. „Und Ihr sollt 
mir zur Strafe 5 Stunden ftehen und nicht von der Stelle 
weichen:“ Also wäre Hennecke Lübbe niedersunken uud 
beschwiemet (ohnmächtig geworden). Der König vermeinet, 
daß ihm ein Unglück ankommt (und) verschaffet (läßt rufen) 
seinen Medicum. Der nimmt sich seiner an. Er verquicket 
(erholt) fich bald wieder. Also fraget der Medicus, ob er 
auch Noth vom Anfall (der Epilepsie) hat. Seine Mithel- 
fer sagen, er hâtte niemals Noth davon gehabt. „Sondern 
er ist ein alter Mann, und diese Sache gehet ihm so sehr zu 
Herzen." Als der König das höret, erlässet er den Tag zu 
pflügen, und den Tag mit dem Wagen wieder. Aber den Tag 
Handarbeit sollt Ihr zur Strafe behalten für Euren Ungehorsam 
auf Euch und Eure Nachkommen.’ Aber Hennecke Lübbe bittet 
sich und seine nachkommende Erben frei. Also wollen sich nun da- 
hinnnter ziehen Alle, die den Lübben-Namen führen. Vor diesen 
Tag zu kleien jährlich bei dem Hause Steinburg ist bei dem da- 
maligen Amtmann. abgehandelt, ein jedes Haus vor 8oder 10 /8
	        
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