Full text: (Dritter Band)

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mehreren adl. Gütern, sehr viel befahren wird, da auch ins-: 
besondere von der holsteinischen Seite das Getraide, welches 
nicht abzuseßen ist, zum Theil nach der Mündung gefahren 
und in das daselbst belegene Königliche Packhaus aufgelegt 
wird, um von da aus bei eintretenden Conjunkturen einge- 
schifft. zu werden und der Weg über Knoop nicht nur 1 bis 
2 Meilen länger, sondern auch auf dem Gebiethe des adl. 
Guts Knoop fast ganz unfahrbar istz so war die Einrichtung 
einer Fähre allerdings höchst nothwendig. : 
Es ist aber nicht genug, daß die Communikation zwischen 
den an beiden Seiten belegenen Öertern mittelst einer Fähre 
hergestelt worden, sondern die Ueberfahrt muß auch ohne Ge- 
fahr geschehen können. Leider sind indeß mehrere Unglücks- 
fälle bei der Ueberfahrt vorgefallen, So ist z. B. im letzten 
Winter ein mit zwei Pferden bespannter und mit 12 Tonnen 
Waizen beladener nach Stift gehörender Wagen durch Un- 
vorsichtigkeit und Nachlässigkeit in dem Kanal verunglückt. 
Denn als der Fuhrmann in die Fähre hineinfahren wollte und 
der Fährknecht nicht die Fähre mittelst eines Taues fest an 
dem Ufer hielt, wurde die Fähre, als die Pferde das Schlag- 
brett beim Eingehen in die Fähre in die Höhe trieben, das 
nun gegen die Räder stand und den Wagen hinderte in die 
Fähre hineinzukommen, vom Ufer getrieben. Der Wagen, 
welcher natürlich der Fähre folgen mußte, stürzte in den Ka- 
nal und zog die Pferde mit sich, welche auch nicht gerettet 
werden konnten. 
So wie ich mich überzeugt halte, daß die verehrliche 
Kanal Direktion, durch diesen unglücklichen Vorfall aufmerk- 
sam gemacht, veranlaßt haben wird, daß vorsichtige und zu- 
verlässige Leute, die eine Fähre zu behandeln verstehen, an- 
gestellt sind oder werden; so erlaube ich mir nur den Wunsch 
hinzuzufügen, daß das Ufer an beiden Seiten des Kanals, 
wo die Ueberfahrt mit der Fähre geschieht, fest gemacht und 
so eingerichtet werden möge, daß die Fähre dem Ufer täher 
komme, damit die Ein- und Ausfahrt weniger gefährlich 
werde; so wie, daß, da, wie es heißt, die alte Schleuse nicht re: 
parirt, sondern eine neue Schleuse erbauet werden soll und 
dieser Bau erst nach 2 bis 3 Jahren vollendet werden. kann, 
mithin der Weg im Winter, wenn die Ueberfahrt mit der 
Fähre über den Kanal des Eises wegen nicht lünger möglich 
ist, über Knoop gehen muß, dieser Weg im nächsten Herbste 
reparirt werden möge. Denn nicht ohne Gefahr, in einem 
fast grundlosen Boden stecken zu bleiben oder auch in den Lo- 
chern umzuwerfen, Hat man bis jetzt, besonders im Frühjahr
	        
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