Full text: (Dritter Band)

EIL 
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die großen Flächen, nicht urbar gemachten, in Heide liegenden 
Landes, die fast alle Geestdörfer Dithm. umgeben. Ob auch 
das Fier, (ck. franz. tier) ferus, atrox, asper, terox 
etc. bei Kil. zur Erklärung dienen könnte, daß es etwa 
eine Wildniß hieße? 
Vörfkopp, die Stirne, Vorhaupt, wie hier bei uns, 
fries. und dän., so auch Kil. und R. 
MZ. 
Wall, Ufer, wie in hiesiger und altnordischen Spr. 
De; faste Wall, nennen die Halliger es hier auf dem festen 
ande. 
. Wanken, H., irgendwo hingehen, hin und her gehen, 
kömmt im Koker oft vor, und im R. V. by Nacht to wan- 
ken, bringet Var; auch in den Gegenden Holsteins , die ehe- 
mals mit Einwohnern aus den Niederlanden und Frieslanden 
besetzt worden, z, B. Na Lüfk wanken. Im Dan. ist es 
ganz gebräuchlich.. Die Friesen durchgehends im Westen und 
Norden sagen wonken.. In Langenhorn aber gerade wie im 
Isl. wacken, vagari. Gewöhnlich hat es auch die Bedeu- 
tung, die man sonst auch durch passiren ausdrückkt: Dà wan- 
ket wat, da giebt, da setzt es was ~ z. B. so und so viel 
Gerichte. Da wanket noch nix: da ist noch nichts zu thun, 
fällt noch nichts vor. 
Wanschapen, H., mißgestaltet, übelgerathen; so anch 
Kil. wanschaepen, wanschappigh, hol. fries. inkormis, im- 
erfectus. Hier wahnskaben. Wahnbagen aber, wanbacken, 
Ei ungezogen, ungeschliffen. Wanrath, in allen hiesigen Um- 
gegenden, Unrath, Thorheir. Wandags, ehemals, vormais, 
auch bei Kil. und R. V. (vergl. plartd. Bibel, 1 Petr. 3, 10.), 
wo Sch. es hätte sehen können, daß dies Wort in . Dithm. 
nicht Wochentag heißen könne. 
Wehl, für welk, verwehlt, statt verwelkt; sagen unsere 
Friesen auch, angels. hwelan, verwelken, hwele, Verwelkung. 
"Wehls, für Wohlleben, gute Tage, wehlig, muthig, 
übermüthig, kräftig, beides angels. und fries. S. auch W. 
So sprechen unsre Dänen auch, Well aber und wellig ist 
aus dem ssüdfriess. weld, Gewalt, Botmäßigkeit, Gebiet, wo- 
von weldig, weldeg, gewaltig, gebietend, mächtig, tapfer, ist 
vielleicht jetzt in Dithmarschen bald veraltet, kömmt aber in 
alten Urkunden und Schriften, und z. B. bei Rachel vor, 
und Z. Well, Macht. In den alten nordischen Sprachen 
hieß Danavelde das Reich der Dänen, Sviavelde, der Schwe-
	        
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