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lischen Flotte, 26 Segel stark, worunter 13 Linienschiffe, im
Sunde erschien und vor Kronenburg Anker warf. Die Fe-
stung wurde auf die herkömmliche Weise salutirt, die Englän-
der kamen häufig ans Land und kauften in ungeheuren
Quantitäten Fleisch und Gemüse für die Flotte ein. Eine
zweite, bey weitem größere Division, folgte der ersteren und
langte am 7. August in den dänischen Gewässern anz bey
dieser befanden sich außer den Kriegsfahrzeugen, etwa 500
mit Truppen, Proviant und Kriegsbedüurfnissen beladene
Transportschiffe. Ob nun gleich diese ungeheure Flotte,
welche, nachdem sie die auf Rügen gewesenen Abtheilungen
der englisch - deutschen Legion an sich gezogen, 33,000 Mann
Landtruppen an Bord hatte, bald ganz Seeland umstrickte
und 4 Liniensschiffe mit 5 Fregatten im großen Belte statio-
nirte, die jeden Augenblick Seelands Verbindung mit den
übrigen Provinzen der dänischen Monarchie unterbrechen konn-
ten, blieb man dennoch ruhig und die Anwesenheit der furcht-
baren Armada erregte auf Seeland wie in der Residenz,
mehr Neugierde als Besorgniß.
î Nur allzubald ward aber die Bestimmung der Flotte
und die verrätherische Absicht des englischen Cabinets,
dem erstaunten Europa kund. Nicht der am dänischen Hofe
accreditirte englische Gesandte Garlik e, sondern ein eigends
dazu gewählter Abgeordneter Francis Jakson, langte am
8. August im Hauptquartier des Kronprinzen in Kiel an.
Hier erklärte er: die englische Regierung wisse auf das be-
stimmteste, daß Dänemark zur Theilnahme an dem Kriege
gegen England, durch. Frankreich werde gezwungen werden
und dieses dazu vornehmlich die Mitwirkung der dänischen
Flotte in Anspruch nehmen würde, weshalb England Däne-
mark auffordere mit ihm die genaueste Allianz zu schließen
Staatsb. Magazin Bd. 3. Heft 2.
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