Full text: (Dritter Band)

r 
3539 
U J 
ihrer Truppen, vernmogten doch die preußischen und rußischen 
Heersührer dem überlegenen Feldherrntalente 'des, seine Ar- 
meen sselbst befehligenten französischen Kaisers und seiner 
kriegskundigen Marschalle nicht zu wibevstehen; wenn sauch 
einzelne, durch blutige Anstrengungeti 'érrungene’ Vortheile- 
sd wie die rauhe Jahrszeit, die endliche Entfcheidung des gro- 
ßen Kampfes aufhielten, abwenden konnten sie das traurige 
Refultat desselben nicht. Noch ehe die Hälfte des Jahrs 
verflossen war, sah nach wiederholten mörderischen Séhläch- 
ten, der König von Preußen sich in den äußersten nordöstli- 
chen’ Winkel seiner Staaten zurück gedrängt und Rüßland 
sich an seinen Gränzen gefährlich bedroht. Uin größeres Un- 
glück abzuwenden ließ am 18. Juni dér rußische Kaiser dem 
füanzösischen einen Waffenstillstand vorschlagen, der auch am 
21. abgeschlossen ward; so fort begannen dann die Unterhands 
lungen über den Frieden und’ am 7. Juli kam dieser zwi- 
schen beiden Kaisern zu Tilsit zu Stande. Napoleotiss Po- 
litik bewilligte Alêsxänder : sogar einen Zuwachs an Gebiet, 
von demjenigen was dessen Bundesgenosse verlor; der Kö- 
tig von Preußen aber mußte den, ihm aus Achtung für den 
Kaiser von Rußland (so hieß es ausdrücklich im Friedensin- 
stvument) zugestandenen Frieden, mit dem Verluste der grö- 
ßeren Hälfte feiner Staaten und andern schmerzhaften Op- 
fern erkaufen. > 
! Auf dem europäischen Continente war nun durch diesen 
Friedenssschluß die Kriegsflamme glücklich gedämpft und da in 
eitiem Artikel desselben Frankreich die Vermittelung Rußlands 
zur Pacification mit England angenommen hatte; so fchöpf- 
ten die hartbedrängten Völker dié Hoffnung, so langen und 
vielfältigen Leiden, durch: Herstellung eines allgemeinen Frie- 
dens, endlich. ein Ziel gesellt 'zu sehen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.