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Fuß. Um den Strom vom Ufer abzuweisen und die Annä-
herung dieser Tiefe, welche den Einsturz des Deichs zur un-
mittelbaren Folge haben würde, zu verhüten, befinden sich
längs dem ganzen Steindeich sogenannte Höfter, welche
von Pfählen, und Stacken, von Busch und Faschienen
auf dem. Watt in verschiedener Höhe in die Elbe hineinge-
baut sind. Das größeste ist auf Scheelenkuhlen, zu dessen
äußersten Pfählen Kienen von 70 bis. 80 Fuß erforderlich
sind. Ungeachtet der Stärke des Holzes und Eisenwerks,
was hiezu genommen wird, ist es doch leicht begreiflich, daß
die Gewalt des Stromes, dessen Fluthen bei dem gerade
auf diesen Deich gerichteten Nordwestwinde in hohen Bran-
dungen an den Höftern sich brechen und im Winter der
Eisgang, beständig Zerstörungen nachlassen, die im Frühjahr
und Sommer reparirt werden müssen. Eben so geht auch
kein Winter vorüber, daß nicht der Strom an einzelnen
Stellen die Steine aus ihrer Lage risse, obgleich der kleinste
mehrere Centner schwer ist, wodurch denn der Deich entblößt
und ausgespült wird. Auch dies muß im Sommer gebessert
werden. Die Reparatur an Höftern und Stacken sind Com-
munionarbeit, und werden durch die Deichgräfen besorgt.
Der Deich selbst ist freilich aufgemesssen und. es muß jeder
Eigner eines Schlages oder Pfandes seinen Antheil selber
machen. Aber die Art und Weise kann selbstverständlich
nicht in seiner Willkühr beruhen, und um so weniger als die
Arbeit am Steindeich bei weitem complicirter ist als an ei-
nem Sodendeich. Die großen Steinblöcke liegen in stufen-
ähnlichen Absätzen, die nach einem eigenen Niveau abgerich-
tet sind. Jeder Stein erhält, so zu sagen, sein eigenes
Bette, worin er mit Busch und Pfählen befestiget, und jede
Lücke noch durch Heide möglichst gefüllt wird, um das Un-