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nahm, marsschirte er nun über Schrvartau weiter ins Fursten-
thum Lübeck. Die Franzosen ‘folgten ihm auf den Fuß, eine
etwa 3000 Mann starke Colonne derselben drang gegen
Fackenburg vor, und forderte, unter dem Vorwande, daß eiz
ner Colonne Preußen daselbft der Durchmarsch verstattet sey,
gleichfalls die Erlaubniß dort einzurücken.
Als General Ewald, der in Stockelsdorf mit Sehnsucht
auf die versprochene Verstärkung harrte, die Meldung von
der Zudringlichkeit der Franzosen erhielt, eilte er selbst nach
Fackenburg; ehe er indeß dort ankam, hatten die Franzosen
angefangen, auf die Dänen zu schießen, welches diese erwie-
dert hatten. So war die Affaire engagirt, und der Obristlieu-
tenant v. Kardorf, welcher sich bemühte, den Feindseligkeiten
Einhalt zu thun, war gefangen genommen worden. In der
Ueberzeugung, mit seiner geringen Anzahl von Truppen der
überlegenen Macht der Franzosen nicht lange Widerstand leisten
zu können, und in der Hoffnung, die Franzosen durch die
Erklärung zurück zu halten, daß keinen prenßischen Truppen
der Durchmarsch gestattet sey, beschloß Ewald, sich selbst zu
dem commandirenden französischen Gene: al zu begeben, Ohne
den Trompeter, nach welchem er geschickt hatte, zu erwarten,
seltte er, weil die Brücke bei Fackenburg barricadirt war,
über den Landwehrgraben, nur von einem Adjutanten be-
gleitetz ein französischer Chasseur brachte ihn auf sein Ver-
langen, zum commandirenden General geführt zu werden,
zum Großherzog von Berg (Murat), der an der Spitze einer
Cavalleriecolonne in der Nähe von Lübeck hielt; von diesem,
der in dem Wahne stand, daß den Preußen der Durchmarsch
gestattet wordey sey, ward Ewald, der sich vergebens be-
mühte, ihn vom Gegentheil zu überzeugen, auf das unartigste
empfangen,. ja als Murat die Meldung erhielt, daß. in dem