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Im Untergrunde findet may überall den reichhaltigsten
Thonmergel. Der Sandmergel ist selten da zu finden, wo
man ihn zu haben wünscht, in den Gegenden nämlich, wo
der Thonboden vorherrschend ist. Wirthe, die nicht schon ihr
Feld durchgemergelt haben, gehören zu den Seltenheiten.
Am auffallendsten hat er auf den mittleren Bodenarten, auf
den humusreichen, grandigten und durchlassenden Bodenarten
gewirkt; lange nicht so auffallend auf dem schweren thonig-
ten Boden, der naßkalt ist, und auf einer naheliegenden,
undurchlassenden Thonlage ruhet. Diese letzten Bodenarten
setzen eine sehr sotgfältige Entwässseruug und eine voll-
endete Pulverisirung des Bodens durch reine Braache vorso
aus, wenn die Wirkung in die Augen springen soll. Die
Ursache ist wohl die starke anziehende Kraft des Thon-
mergels zum Wasser, welche in feuchten Jahren diesen Bo-
denarten nachtheilig wird. Dagegen leistet der Thonmergelk
diesen Bodenarten in sehr trockenen Jahren, wie wir sie in
den Jahren 1819 und 1820 hatten, große Dienste. Wie
reich waren damals nicht die Weiden in diesen Gegenden,
wo der Mittelboden vertrocknete und versengte!
Ueber die Naturschönheiten dieses Ländchens ist es über-
flüssig etwas zu sagen. Jeder Fremde bewundert sie. Ueberall
wechseln reiche Kornfelder, Weiden, Wiesen und einzelne Holz-
gruppen mit einander ab. Wo man auf eine Anhöhe hinauf
kommt, hat man die interessantesten Aussichten, bald nach
dem umgebenden Meere, bald nach anderen reizenden Ge-
genden und Gruppirungen von schönen Dörfer, Kirchen und
einzeln liegenden Höfen hin. Das ganze Land ist mit Dör-
sern, Höfen und einzelnen Landstellen übersäet. Selbst
die krummen Wege, die sonst dem Lande eben nicht zur
Zierde gereichen, und die hohen Befriedigungen, zwischen