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Eine Stadt im alten Spanien hieß Adela. s. Cellarii
Geographia antiqua, I. I. c. 2, p. m. F7. Ader ist aber
uoch haufig hier als Appellativum im Gebrauche. AUdelrk
heißt hier ein kleiner Granzfluß zwischen Kirchsschpielen und
Dorfsfeldern; aderlik aber heißt, z. H. vom Befinden, mittel-
mäßig, zwischen beiden. Selbst die Eider, davon hier Eiderstedt,
Adersted. Auch die Lövor heißt nach Büsching beides in Pom-
mern und Schlesien Ader. Cin altes Vocabularium über des
Alb. Kranz Chron. rognor. Aqunilon (von 1546) nennt beis
des bei Aclera und Viadus diescn Fluß: die Oder, Cider.
Dauovn auch Aclria, S'adt und Meerbusen vom Adriatischen
Meere, und A cdrius mons bri Illyrien. Daher in Haltaus
Gloss. sehr oft ader, adir fur oder; und selbs der Adel,. als
Unterscheidung, Auszeichnung. Höer aber sou dies Ade oder
Ader einen unterschiedenen Zeitpunkt, einen Wechsel der Jah-
reszeit ganz sicher ausdrücken, namlich den Frühling, oder Früh-
lings Anfang. Uud wie Sommer und Winter, die einzigen
Hauptabtheilungen in langer Zeit, welche unsere ältesten Vor-
fahren kannten, bis sie, wie Tacitus sagt, auch für den Früh-
Ilng einen Namen f.nden, da sie noch für den Herbst keinen
besondern hat'en, davon ihre Bedeutung erhalten, also der
Frühling (mit allen besondern Benennungen in den verschiede-
denen Sprachen; denn Frühling, Frühjahr tc. sind neuere),
und der Storch als Frühlingsbote. Die Endsylbe bar mag
nun von baren, ostendere, manifestare, Kil. VV. baria, er-
öffnen, offenbaren, oder baren , tragen, bringen, als barende
Bome, fruchtbare, fruchtbringeode Bäume. Sachsenspiegel B. 2.
c. 28 herkommen, oder von Bar, Bard, Bart, als Gränz-
scheidung,, wie etwa in Bors: oder Baarsfleth in Stormarn,
Bartsfleth, Bardes- uder Bardenfleth zum Kirchspiel Meldorp,
und selbst Bartt, mit der altfries. Endung, die in den sûd-
friesischen Ländern oft vorkommr, elt, ellte, als Jarrelt, Be-
relt c., wie ich fast glauben muß, weil er im B.aunschweigi-
schen Heilebart, im Koker Heylebar und Hey!lebart, S. 328
und 368 heißt, womit die niederländischen Endungen auf Vaer
übereinstimmen, so wie die sächsifchen Aeber und Eber. Auf
alle Fälle hat man diesen Vogel, der immer um den Früh-
lingsanfang ankommt, Frühlingsboten von Alters her genannt,
denn wenn er auch kein Zugvogel ist, so ist er doch ein Zeit-
vogel, Publius Syrus nennt ihn in Versen die Petronius
Saiyricon p. m. 61. anführt: tilulus tepidi lemporis
d. i. index, nuncius veris). Was noch ungleich merkwürdi:-
ger ist, schon Homer soll ihn nach einem Verse, den Franzius
Historia sacra animalium anführt, (den ich sonst aber nir-
s.
11
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