r
531. HF
andern nachzustreben, oder wenigstens in reiter Sache; die: ihm
der weitern Ueberlegung werth und bedürftig und nicht mit. so
Wenigem abgemacht scheint, auch für die andere Meinung ein
Wörtchen einzulegen. Die Entscheidung gehört den Vätern,
die ihre Söhne zu ihrer wissenschafclichen Ausbildung nach Kiel
schicken, und dem Staate, der wohl vorbereitete Diener von der
Universität zurückfordert; ihnen wollen wir nicht vorgreifen, die
Badeanstalt mag uns viel oder wenig angehn.
. Die Vorstellung und die Besorgnisse des academischen Con-
sistorii bezogen sich allerdings vornämlich auf eine Badeanstalt,
die aufs Große angelegt,. und zu dem Ende mit Privilegien auf
sonst untersagte öffentliche Vergnügungen, namentlich Hazard-
spiele, ausgestattet wäre. Da nun zufolge Allerhöchster Resolu-
tion der Badeanstalt das erbetene Privilegium auf Hazardspiele
nicht ertheilt ist, so scheint in so fern. wenigstens Ein Grund je-
ner Besorgnisse gehoben. An einen Taumel von Vergnügungen,
meint Herr Prof. Pfasf- der unsere Akademiker mit fortreissen
könne, sey nach der ganzen Idee und Einrichtung des Kieler
Seebades nicht zu gedenken. . Es sey das Hauptaugenmerk auf
eine zweckmäßige. Badeanstalt gerichter, wodurch Kran-
fen, Kränfklichen und Schwächlichen die Benutzung un-
serer heilsamen Meeresfluth unter so günstigen Umständen,
wie sie sich hier vereinigen, angenehm und leicht würde.
. Jenes Hauptaugenmerk hat indeß doch nicht alle Ne-
benaug enmerke ausgesschlossen, und das Angenehme, was
neben dem Leichten beabsichtige wurde, befaßt gar Vie-
les in sich. Daß das Badehaus mehr als ein Badehaus
ist, daß nicht bloß auf die Bedürfnisse einer Heilanstalt,
daß auch auf gesellige Vergnügungen und Belustigungen Rück-
sicht genommen, daß Bau und Einrichtung darauf, so weit es
die durch Actien zusammengebrachte Summe und der Credit
der Anstalt gestattete, berechnet worden, daß nicht bloß
Kranke, Kränkliche und Schwächliche zur Benutzung unserer heil-
samen Meeresfluth sich dort bei Tisch und Tanz versammeln:
das geht aus der Darstellung des Herrn Verfassers schon hin-
reichend hervor, Unstreitig fehlt es auch nicht an dem (natür-
lichen und den Unternehmern auf keine Weise zu verargenden)
Wunsche der weitern Ausdehnung, und selbst in der Schrift. des
Herrn Prof. Pfasf wird der Fall. daß „,die Anstalt in Flor
„komme, Logirhäuser errichtet werden, und sich mehr und mehr
„„kine Badegesellschaft bilde‘, keinesweges als ein bloß mög-
licher gesetzt, vielmehr kann man die ganze Schrift als eine
beredte Cinladung betrachten, (versteht sich in dem edeln, S. 64
und 65 ausgedrückten Sinne,) die das Ihrige beitragen wird,