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zumal auf einer so beträchtlich weiten Fahrt. Das Haupt-
heer des Kaisers war keinesweges geschlagen und konnte sich
in den südlich der Eider gelegenen Grenzen von den in
Jütland erlittenen Strapazen leicht wieder erholen, ja sich
verstärken. Was war also natürlicher zu erwarten, als daß
der Kaiser mit einem stärkeren, den Dänen an Mannzahl
und Taktik weit überlegenen Heere bald wieder zurückkehren
werde, um die Nîederlage Eppo’s zu rächen ? Dieses wohl
erwäâgend, hielt der Dänenkönig Harald es für das Geras
thenste, nach erlangtem Vortheile seine Krieger wieder ein-
zuschiffen und sich nach den Inseln zu begeben, von wo aus
er auch mit einer weit geringeren Heeresmacht den Kaiser
immer im Choc erhalten konnte..
So ließen sich die scheinbaren Widersprüche der beiden
Schriftsteller in ihren Berichten von der Schlacht bei Schles-
wig zwischen den Deutschen und Dänen wohl heben.
. Heber schwieriger scheint es, beide in Ansehung ihrer Be-
richte über den darauf erfolgten Frieden und dessen Be-
dingungen zu vereinigen. Hätten wir bloß den Bericht.
Adams, so müßten wir annehmen, daß Harald nach der
Schlacht bei Schleswig sich für völlig überwunden aner-
kannte, die Friedensbedingungen, als Erweise der Gnade des
Siegers ansehen und sie sich gerne gefallen lassen mußte.
Halten wir. aber mit diesem Berichte den, den Saxo uns
giebt, zusammen ~~ vorausgesetzt, daß beide Schriftsteller,
der Deutsche und der Däne, auf Einem Grade der Glaub-
würdigkeit stehen ~ fo geht daraus hervor, daß keine von
beiden kriegenden Partheien sich für überwunden anerkannte,
jede aber, in Erwägung des mißlichen Kriegsglücks und der
Umstände es für gerathen fand, sich mit seinem Widersacher
auszusöhnen und eincn Frieden zu schließen, wie er ge-