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relur. Indeß da er, der es sanst mit der Sprache so ziem-
lich genau nimmt, den Lymfiord nicht l retum, sondern Sinus
nennt, so kann es seyn, daß eine Sandbank schon damals
zwischen Wensyssel und dem südlichern Jütland sich angelegt
und ‘das erste zur Halbinsel gemacht hatte *). Otto’s Heer
stieß wo! in der Mitte auf den Lymfiord. Sandte Otto
auch Erforschungshaufen zur Erspähung desselben aus, so
konnte es leicht seyn, daß der am weitesten westlich vordr:n-
gende Haufe entweder nicht bis zu dem schmalen Erdstriche
kam, der Wensyssel mit Jütland verbindet, oder glaubte,
daß das Land . daselbst durch Dünen begrenzt und weiter
mit Wasser- beschlossen sen.. So nahm Otto den Lymfiord
für eine Meerenge, die Dännemark von Norwegen schied,
und Wensyssel für einen Theil des zuletzt genannten Landes.
‘Die Schlacht zwischen den Deutschen und Dänen wird
von beiden Schriftstellern erzählt, aber ihr Ausfall von
jedem . wenigstens scheinbar ~ verschieden dargestellt.
Nach Adam war der Kampf hart und dauerte lange, bis
endlich. die Dänen sich genöthiget sahen, auf ihre Schiffe zu
entweichen. Nach Saxo hingegen erschlugen die Dänen den
Nachtrab des kaiserlichen Heeres mit dem Führer desselben,
Eppo, oder Ebbo, und behaupteten das Schlachtfeld.
Hier zeigt sich offenbar ein Widerspruch in den Berich-
ten. Allein auch. dieser wird bei näherer Ansicht gemäßigt,
wenn gleich nicht völlig entfernt. Beide Schriftsteller ge-
denken einer Thatsache, die nicht hinweg geleugnet werden
In den Prov. Berichten von 1821 4tes Heft S. 61 ~ hat Hr.
Pastor Kuß auf eine andere Stelle in Saxo (p. 217) aufmerk-
sam gemacht, welche ausdrücklich sagt, daß ehemals der Liimfiord
eine Meerenge war, und die Osisee mit der Westsee verband.