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läßt Lih. XI. cap. 5. Alexander den Großen bei seiner
Landung auf der asiatischen Küste einen Speer an das Land
werfen, zum Zeichen 'der Besitznahme *), So muß auch
Otto einen Speer in den Lymfiord, zum Wahrzeichen seiner
Besitznahme von Jütland, schleubern. ~ Eben so beschrieb
Saxo, um zum Belege des Gesagten noch ein Beispiel an-
zuführen, den Rückzug Otto's mit ähnlichen Worten, mit
welchen Justin die Flucht Xerres aus Griechenland schildert.
„Otto‘ sagt Saxo „wandte sich so schnell zurück zur Eider,
„micht, als mache er einen Rückzug, sondern als suche er zu
„entfliehen“. Justin . sagt von Xerxes: „So schrecklich sein
;,Einzug in Griechenland war, so schimpflich und elend war
j sein Abzug */.
Gesetzt auch, Otto stieß wirklich einen Speer in den
Lymfiord - so bewies diese symbolische Handlung denroch
keinezweges, daß er Jütland erobert hatte, eben so wenig
wie heutiges Tages die Aufpflanzung einer Flagge auf einer
bis dahin unentdeckten Küste, das Eigenthumsrecht der Na-
tion, welche dieselbe entdeckte und ihre Flagge aufpflanzte,
rechtlich erweisen kann.
Ferner erzählt Saxo, der Kaiser Otto habe der Meer-
enge den Namen Ottensund gegeben, ~ gleichfalls zur Be-
zeichnung der durch ihn geschehenen Besit,nahme von dem
Lande. Mehrere, zum Theil spätere, Schriftsteller sagen aus,
noch bis auf diesen Tag heiße die Meerenge also ~ wiewol
M
*) Cym delati in continentem essent, primus Alexander iaculuni,
velut in hostilem terram Jiecit.
Caesar Iutiam ~~ ~ + nullo resistente permensus, similimum
fugae reditum habuit.. Saxo. ~ Cuius [XRerzxis] introitus iu
Graeciam quam Ierribilis , tam turpis ae foedus discessns fuit.
Justin. II. 1 1.