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wenn der Friede auch noch so heilig beschworen wurde, jede
Gelegenheit zu benutzen, wo dieser mit Erwartung eines
glücklichen Erfolgs wieder gebrochen und die Unbilde gerächt
werden kann.
So ging es auch den Dänen. Kaum war Heinrich I.
gestorben, und kaum hatten sie die Nachricht von den man-
nigfaltigen Empörungen gegen seinen Sohn Otto I. in
Deutschland, und von dessen weitaussehenden anderweitigen
Unternehmungen vernommen, als sie die Zeitumstände für
günstig achteten, aus dem. Danawirk hervorzugehen, um es
zu versuchen, ob sie den verlornen Antheil Nordalbingiens
wieder gewinnen mögten.
Auch bei Erzählung dieser Vorfälle ist Adam von Bre-
men abermals der ausführlichste Neferent. Sein Bericht
lautet (Lih. II. cap 2) also:
„Kaiser Otto bemühete sich, da er durch göttliche Hülfe
„den Nachstellungen seiner Brüder sich entzogen sah, Recht
„und Gerechtigkeit unter seinen Völkern zu handhaben. Nach-
„dem er fast alle Reiche, welche nach dem Tode Karls abge-
„fallen waren, seiner Herrschaft wieder unterworfen hatte,
„orach er gegen die Dänen auf, welche sein Vater zuvor
„besiegt hatte. Denn sie waren damals darauf bedacht, sich
„zu empôren, und hatten Otto’s Gesandte nebst dem Mark-
„grafen bei Haddeby erschlagen, und die ganze Sachsenkolonie
„von Grund aus vernichtet. Um diesen Frevel zu rächen,
„zog der Kaiser mit einem Heere gegen Dännemark, über-
„schritt die vormals bei Schleswig angeordnete Grenze und
„jverheerte mit Feuer nnd Schwert das ganze Land bis zum
näußersten Meere, was die Normänner (Norweger) von den
„Dänen scheidet, und welches, wegen dieses Sieges Otto’s,
„bis auf den heutigen Tag Ottensund genannt wird. Auf