Msi
Es
Aehnlichermaßen macht neuerlich auch ein melenburgia
Bischer Landwirth das frühere zwekwidrige Tichten und
Trachten den Pferdezüchkern sowol in seinem Lande als in
Holstein, zum Vorwurf *). Die Liebhaberei der Meklen-
burger für holsteinische Pferde, nur auf Form und Farbe ge-
richtet, habe den wahren Werth und die Hauptbestimmung
des Pferdes verkannt. Ihr sey die äußere Gestalt die Haupt-
sache; Tüchtigkeit zu angestrengter Arbeit und Ausdauer in
derselben, vieljährige Brauchbarkeit nur Nebensache gewefken.
In der Stärke und Muskelkraft u. d in der Dauerhakftigk:!t
thue das mecklenburgische Pferd alten ächten Schlages weit
dem holsteinischen es zuvor. Die schnellere Ausbildung und
frühere Vollkommenheit des holsteinischen, das im dritten und
vierten Jahre schon völlig ausgewachsen ist, sey die Wirk.ng
der niedrigen nassen, grasreichen und üppigen Weide in Hola
stein. Die auf solcher Weide erzogenen Pferde seyen fleis hig,
aber von wenig Muskelkraft, zu keiner angestrengten Arbeit.
geschickt. Jm sechsten, siebenten und achten Jahre, wenn
die ganze Kraft sich erst entwickeln und bewähren soll, seyen
dergleichen Pferde schon abgenutzt und unbrauchbar. Auch
zu Krankheiten lege die niedrige und fette Weide den Grund.
Schlechte Hufe bringe sie hervor, die sich bald in mancherlei
Fehlern der Füße zu erkennen geben **), Dagegen bilde sich
größere Anspannung . zu halten. Der Metklenburger hat durch
seine Ochsen große Erleichterung für die Pferde. Anm.
eines Land wirths.
.)
Ueber den jetßigen Znstand der Pferdezucht in Mecklenburg.
Neue Annalen des mectlenb. Landw. Gel. 1820. 1. S. 34 ff.
Nicht die auf den Weiden groß gemachten Pferde trifft dieser
Tadel des Mectklenburgers, nur die in Ställen gufgezogenen