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dick werden, sollte man hier kleine lebhafte Hengste zur Be-
tefung auswählen. Sehe man, wie es im Alggemeinen der
Fa ! jeun solle. nur auf konventionelle Schönheit und Größe,
so möge man, wenn, wie es scheine, auf Absatz mehr als
auf eigenen Gebrauch Rücksicht genommen worden, bisher
sich gut dabei gestanden haben. Aber schon fange der Ges-
schmack an sich zu berichtigen, und man komme bei den
Pferden wenigstens zu. der alten Schönheitsregel, der Zweck-
mäßigkeit, ziemlich zurück. Hosfcntlich würden dann die Hol-
steiner sich auch hieivon leiten lassen, und einmal eine Race
hervorbringen, so gesucht vom Auslande als nutzbar zum ete
genen Gebrauche. Uebrigens schien es diesem Beobachter,
wie er sich äußert, schon damals mit dem ganzen Pferde-
geschäfte in Holstein etwas träge herzugehen.
Auffallend und unwillkommen , ich leugne es nicht, war
mir besonders die folgende Bemerkung Thaers, und ich hoffe
nicht, daß sie allgemein sich bestätige. „„Ich habe selten, sagt
er, ein Ackergespann in anhaltendem Trabe gesehen, es sey
denn, daß es einmal geschah, um sich zu zeigen und uns
vorzufahren. Dies dauerte aber nicht lange. Reitet ein
Knecht mit einem losen Gespann, so zuckeln die Pferde hin-
fer einander her, wogegen sie in Mecklenburg in gehöriger
Ordnung, die Linienpferde voran, gehen, und selbst Bauers
gespanne immer traben *).“
Nicht Trägheit, sondern zu viel Arbeit ist die Schuld, wenn
die holsteinischen Pferde im Schritt gehen. Wenn Pferde
elf Stunden am Tage gepflügt und geegget haben , würde der
Landwirth nicht sehr zu tadeln seyn, der seinem Knecht ers-
laubte, Abends auders als im Schritt nach Hause zn reiten,
oder sie im Zuge anz'istrengen? Die Wirthschaftskosten sind
jezt in Holstein so uugeheuer, daß es unmöglich ist, noch