Full text: (Erster Band)

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Hat der Verfasser nun auf dem Wege von Hamburg 
nach Segeberg eine Menge Gegenstände übersehen, so hat er 
sich an andern Orten dadurch entschädigt, daß er solche sah, 
die entweder gar nicht vorhanden sind oder die er auf dem 
von ihm angegebenen Standpunkte unmöglich sehen konnte ; 
denn, von dor Waterneversdorfer Windmühle erblickte er auf 
der durchaus lachen, bis auf ein ganz unbedeutendes Gehölze 
(ei Staverh. \ von allem Holze enrblößten Insel Fehmern, 
den Thurm «sn Petersdorf wischen Waldhöhen ~ und 
von den Anhöhen bei Viehburg (nicht Viborg) unweit Kiel 
sah er das, dort ganz unsichtbare, Dorf Neumühlen nebst 
dem Gute Schrevenborn, so wie den, durch vorliegende 
Hügel ‘dem Auge gänzlich verdeckten, kleinen Kiel, der auch 
kein Landsee, sondern ein Binnenwasser des Kieler Hafens ist. 
. Posssierlich sind die Erzählungen von den durch Milliarden 
und aber Milliarden ephemerer Insecten gebildeten gesslugelten 
Nrbelwolken und rauchähnlichen himmelhohen Säulen, die an 
den Ufern der holsteinischen Landseen (deren Anzahl er auf 
ungefähr ein Dritcheil zu hoch angiebt), im Frühlinge an eit 
nem Tage sich erheben sollen, und von denen man im Lande 
nichers weiß noch hört ~ oder von der Landplage der Kolk- 
raben, gegen weiche in der Fruchtbaumschule zu Düùsternbrock 
bei Kiel beständig Leute unter den Waffen gehalten werden 
müssen, und die so heillos zudringlich sind, daß, wie jene 
Gensdarmerie nur „ von den Krönungsfeierlichkeiten nach der 
nahen Stadt gelockt, einen Abend ihren Posten verlassen 
hatte, es um die Fruchternte des Jahres in wenigen Stun- 
den geschehen war 111 ~ ~ ~ Ernsthafter sieht es mit 
den Gefahren aus, womit man nach des Verfassers Aeuße: 
rung von – Schaafböcken und Gänsserichen bedroht 
wird; schrecklich aber 'ist die Beschreibung von der Schwin- 
delwuth des Durchbrechens (aus den mit lebendigen 
Hecken eingefriedigten Weidekoppeln), die zuweilen ganze Kuh- 
hrerden urplöklich ergreifen soll, und gegen welche durch Al- 
larmruf und Nachtwächterhorn der Landsturm ganzer Dorfs 
schaften aufgcboten wird. ' Diese Fabel ist aus dem einfachen 
Umstande g:bildet, daß es einzelne, wiewohl seltene Kuhheerden 
giebt, die sehr zum W chtiehen geneigt sind; diese allerdings 
höchst lästige Unart ist aber dem Besitzer nicht unbekannt, und 
deshalb muß bei solchen Heerden der Kuhhirte ' (nicht ohne 
Hund, wie Herr M. irrig sagt), der sonst nur des Tages bei 
der Heerde ist, und Abends, wenn sie sich gelagert hat, ruhig 
"ach Hause geht, des Nachts Wache halten ; dann aber ist eis 
Y j U e . etwa - ist..
	        
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