Full text: (Erster Band)

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und Stimme. Die Kirchspielvögte müssen Eingeborne seyn, 
ein Vorrecht, welches dem Lande von Nutzen seyn kann, in- 
dem die Eingebornen theils das Eigenthümliche ihres Vater= 
landes besser kennen und zu beurtheilen wissen, theils auch 
zu vermuthen ist, daß sie mehr Interesse zeigen werden, als: 
ein aus der Fremde Kommender mit der eigenthümlichen 
Verfassung unbekannter Beamter. Man findet. unter . den. 
Dithmarsischen Kirchspielvögten äußerst tüchtige Männer, selbst 
unter denen, die nicht studirt haben. Jedoch haben bey Bes 
setzung dieser Aemter. in - der Regel diejenigen, welche ihre 
Studien gemacht haben oder gar. examinirt sind, den Vor- 
zug. Dieser Umstand muß nothwendigerweise auf die jun- 
gen Dithmarscher, welche sich den Studien widmen, wohlthä= 
tigen Einfluß haben, indem nun noch außer dem Sporn, 
den der Ehrtrieb im Allgemeinen schon giebt, noch insbe- 
sondere ein äußerer Zwang auf eine heilsame Weise mitwirkt, 
Dazu kommt, daß zu vielen Geschäften der Kirchspielvögte,, 
zumal da sie an den Gerichtssitzungen Theil nehmen und 
Sitz und Stimme darin haben, jiuristische Kenntnisse und 
eine durch das Studium der Rechte gebildete Urtheilskraft. 
erforderlich ist. Die beiden Hauptörter in Dithmarschen, 
Heide und Meldorf, zeigen. außer an den Markttagen, am 
Freitag und Sonnabend, die Woche über wenig Leben und 
Verkehr. Doch behauptet Heide in dieser Hinsicht der Vor- 
zug. Es ist zugleich auch viel schöner gebaut und merkwäür-. 
dig durch seinen überaus großen in seiner Art einzigen. 
Marktplatz, der umgeben von einer jetzt sich erhebenden Allee 
und von hübsch gebauten Häusern einen seltenen Anblick gewährt. 
An den Dithmarsschern bemerkt man ferner viel Höflich- 
keit und Gradheit. Wer offen und bieder mit ihnen um- 
geht, findet gewiß eine gute Aufnahme bey ihnen. Jedoch
	        
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