Full text: (1938)

  
  
feld. Die in Kiel bodenftändige Fijhinduftrie, 
wer fennt nicht die delikaten Kieler Sprotten und 
Kieler Bücklinge, Kieler Marinaden und Fijch- 
fonjerven, fonnte fih in den leßten Jahren ftark 
vergrößern, modernifieren und vor allen Dingen 
für die Beleg{chaft Arbeitsbedingungen Ichaffen, 
die unferer heutigen Einftellung entjprechen. 
Die türmifche Entwidlungstendenz der 
Kriegsmarineftadt verlangte eine IOhnelle Löjung 
der Wohnraumfrage für den ftarfen Zuzug nach 
Kiel, der durch die wirffchaftliche Sejundung und 
die Verlegung einer MReihe von Dienftftellen der 
Partei, des Staates, der Wehrmacht und Sffent- 
licher Rörperfchaften bedingt ift. Aber die Tat- 
Tache, daß Riel Landes- und Sauhauptftadt der 
Nordmark mit dem Sig des Oberpräfidiums if 
und hier auch das neu gebildete Luftwaffenkom- 
mando See als Zentralftelle des Kriegsflugwefjens 
unfjerer Oft- und Nordfeeküfte neben dem Flotten- 
fommando und der Marineftation der Oftfee 
jeinen SiB befam, verpflichtet die verantwortlichen 
Stellen, die Mängel der einft all zu ftürmifch und 
wenig geregelten baulichen Entwiclung abzuitellen. 
Aus der Erkenntnis der Ihweren Schäden eines 
dem freien Spiel der Kräfte überlaffenen Auf- 
baues der Stadt wurde, um das Durcheinander 
der früheren baulichen Entwicklung durch eine 
planvolle Ordnung zu erfeßen, ein 1tädtijches 
Planamt gefchaffen, dem die Erfüllung der von 
der Reichsregierung für den Wohnungsbau, die 
YMitjtadtfanierung und die Schaffung von Grün- 
anlagen geftellten Aufgaben zufällt. Alte Kieler, 
die zu furzem Befuch in ihre Baterftadt zurüc- 
fehren, jtehen in Staunen und Bewunderung vor 
den Veränderungen, die in 5 Jahren national: 
Jozialiftijcher Schaffensfreude geleiftet wurden. 
Obwohl noch vieles im Werden oder erjter Pla- 
nung ift, was der Stadt, entfprechend ihrer heuti- 
LO Sesdienft  Ofipreupen 
  
Die „Tannenberg” des Seedienstes Ostpreußen läuft in den Kieler Hafen ein Photo: Urbahns, Kiel 
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