Sophienblatt
das Land und deutich daS Volk.
Durch Ihikandfe Sprachenverord=
nungen und Unterdrücungen des
Deutichtums entbrannte derXampf,
der in der denkwürdigen Nacht zum
24, März 1848 zur Ausrufung
der proviforifhen Regierung von
SchleSwig-Holitein vor dem alten
Rathaufe auf dem Marktplag führ-
te. DiefesS Ereignis leitete die Ent-
wicklung ein, die zum deutfh=Däni=
{hen Kriege von 1864 führte. Am
29. Dezember 1863 rückten die
Truppen des Deutfhen Bundes in
Kiel ein und machten damit der
dänifchen Bedrückung endgültig ein
Ende. Am 27: Januar 1867 wurde
die Einverleibung der Herzogtümer
in Den preußifchen Staat im Kieler
Schloß verfündet. AWber immer noch
war und blieb Kiel eine geruhfame
idyNijche Kleinftadt, die im Yahre
1867 nur 24000 Einwohner zählte.
2 Photos: Urbahns, Kiel
Esmarchstraße
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Erft mit der Wahl der Kieler Förde
zum ReichSfriegShafen erhielt die
Stadt ein völlig neues Seficht, Die
Schaffung der deutfchen Wehrmacht
3ur Gee, die den Bau großer Werft=
anlagen und Arfenale, Kafernen-
und Behördenanlagen erforderte,
brachte der Stadt einen ungeheuren
Auffhwung. Aus allen Gauen des
deutfhen Vaterlandes Fam der Zu-
3Ug von Handwerkern und Yndıur=
{triearbeitern, um in Kiel neue Verz
dienft und LebenZbedingungen 3u
finden. Durch den weiteren Zuzug
derBeamten= und Angeftelltenfhaft
der Behörden, die neu gefchaffen
werden mußten, wuchs die Stadt in
Taft amerifanijhem Tempo. Schon
um Die Wende des Hahrhundert8
3ählte Riel 100000 Einwohner, um
dann in einem weiteren Yahrzehnt
auf 200000 emporzufchnellen. €
feßte eine Zeit glänzender wirt-