Blick auf die Altstadt Kiel
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Photo: freigegeben durch R.L.M.
Die Kriegsmarineftadt Kiel
Ein Rück- und ein Ausblick
Wenn wir in den Annalen der Sejchichte der
Stadt tom Kyle zurücblättern, fo {tellen wir feit,
daß fie im Berlaufe ihves fajft 700jährigen Be-
Itehens ein wechfelvolles Schitfal gehabt hat wie
faum eine andere Stadt des Ddeutjchen Nordens.
Immer wieder erfchütterten Ihwere Krijen
die Entwidlung des Ortes, der im Jahre 1242
durch den Grafen Adolf IV. von Schauenburg
gegründet wurde. Iroß der hervorragenden Lage
an der 17 km fief in das fruchtbare Holftenland
einjchneidenden Bucht der Oftfee, die einen gegen
Wind und Wetter gefchüßten Hafen bildet, ent:
wicelte Jich der Ort, der bis Ende des 15. Zahr-
hunderts der Hanfa angehörte, nur lanagfam. Die
wechjelnden Befigverhältnifje, bald unter der
Herrichaft der Herzöge von Holitein, bald unter
der Hoheit der Könige von Dänemark Itehend und
durch Erbfolge Jogar einmal zum ruffijchen Reiche
gehörend, möchten hieran nicht zuleßt {chuld fein.
In den Wirren des 30jährigen Krieges mußte die
Stadt Befeßung und Brandjchaßungen durch kat:
jerlidhe Zruppen und Schweden jowie eine Be-
Ichießung durch Die Dänijche Flotte erdulden.
Durch die im Jahre 1665 gegründete Univerfität
wurde Kiel der Mittelpunkt des geiftigen und
fulturellen Qebens der Herzogtümer, ohne wirt:
Ichaftlich über Die Bedeutung einer Meinen Pro:
vinz{tadt hinauszuwachfen. Die Profefforen und
die Studentenfchaft der Kieler Univerfität waren
es, Die in den 30er bis 60er Kahren des vorigen
Sahrhunderts die Führung übernahmen in dem
politiicdhen Nampf gegen Dänemark. Deutich war