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30. Das romanische Seminar.
Im Sommersemester nahmen am romanischen Seminar ein
Herr und eine Dame teil. Behandelt sollte Racines Phedre
werden. Zunächst wurden Racines Leben und Werke besprochen,
dann die Geschichte der französischen Tragödie bis auf Racine mit
gelegentlichen Ausblicken auf die spätere Zeit. Da aber im Laufe
des Semesters der eine Herr einberufen wurde, mußten die Übungen
eingestellt werden.
Im Proseminar wurden altfranzösische Übungen für wenig
Geübte abgehalten. Im Anschluß an die Lektüre von Au ca s sin
et Nicolette p. p. H. Suchier wurde die altfranzösische Laut-und
Formenlehre wiederholt. Teilnehmerzahl ca. 20.
An den praktischen Übungen des romanischen Seminars nahmen
5 ehemalige Mitglieder teil.
Im Wintersemester 1915/16 wurden im Seminar ausgewählte
Troubadourlieder nach Inhalt und Form philologisch inter
pretiert. Mitgliederzahl: 2 Damen. Da aber Ende Januar die eine
plötzlich durch Heirat ausschied, mußten die Übungen 4 Wochen vor
Schluß des Semesters abgebrochen werden. — Praktische Übungen
wurden nicht abgehalten.
Im Proseminar wurde Paillerons Le Monde oü l’on
s’ennuie gelesen, wobei auf genaues Verständnis und guten
deutschen Ausdruck Gewicht gelegt wurde. Außerdem wurde die
heutige Umgangssprache nach ihrer syntaktisch-psychologischen
Seite zum Gegenstände der Betrachtung gemacht. Einmal im
Semester fand eine Klausurarbeit statt. Teilnehmerzahl ca. 20—25.
Dr. Ebeling.
31. Das englische Seminar.
Im Sommersemester 1915 wurde die mittelenglische
Romanze „Sir Perceval“ mit vier, im Wintersemester 1915/16
Shelley’s „Prometheus unbound“ I. Akt sowie einige kleinere Ge
dichte mit drei Teilnehmern gelesen. Der Lektor Mr. B. A. Ladd
hielt mündliche und schriftliche Übungen im Englischen ab.
Dr. F. Holthausen.