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Die Aufsteliungskonstanteii des Meridiankreises haben sich
wieder befriedigend gehalten; das Azimut hat neben der geringen
fortschreitenden Bewegung tagsüber eine regelmäßige Schwankung
gezeigt, bei der die mittlere Lage um 2 h eintrat. Auch bei der
Neigung war eine tägliche Schwankung merkbar.
Die Untersuchung über die Veränderung der Hilfsbögen habe
ich mit Herrn Dr. Wilkens an 24 Tagen in der letzten Zeit vor
seinem Fortgange fortgesetzt. Die Nadirbeobachtungen sind wieder
regelmäßig an beide Enden der Hilfsteilungen angeschlossen worden.
Die luftdichten Uhren Riefler und Knoblich haben, die erste
seit August 1911, die zweite seit April 1913, ihren geringen Druck
von 5 und 7.5 mm ohne jede Nachhilfe fast ganz unverändert be
halten. Aus den vorhandenen Uhrkorrektionen für die Rieflersche
Uhr hat Herr Dr. Wilkens den mittleren Gang zu —1?1266, die
jährliche Änderung zu —0fl58 und die Änderung für einen Grad
der Temperatur zu -|-0 S 045 gefunden.
Die Rechenarbeit bezog sich namentlich auf die Rektaszensionen
der Beobachtungen am Meridiankreise 1908—1913. Die Reduktion
der Sonnenbeobachtungen hat Herr Dr. Wilkens bis auf die An
bringung der Instrumentalfehlerverbesserung erledigt. Dabei ist der
Sonnendurchmesser in Übereinstimmung mit dem Werte von Auwers
gefunden worden. Herr Dr. Redlich und Fräulein Limberger haben
die Reduktion der Durchgangsbeobachtungen auf die Nullstelle der
Schraube nahezu zu Ende geführt. Bei der Ableitung der Auf
stellungskonstanten ist Herr Dr. Wilkens von Fräulein Schönberg
unterstüzt worden. Die Ablesung der Chronographenstreifen für die
neue Reihe der Beobachtungen am Meridiankreise ist von Fräulein
Limberger und Fräulein Schönberg wesentlich gefördert worden.
Von Nebenarbeiten ist die photographische Aufnahme der
Sonnenfinsternis im August am Refraktor zu erwähnen, die Herr
Dr. Wilkens ausgeführt und bearbeitet hat.
Den meteorologischen Dienst hat bis zu seinem Fortgange
Herr Dr. Redlich ausgeführt; seitdem werden die im Interesse der
Kriegführung erweiterten Beobachtungen von dem Gärtner und
Hausmann Prien angestellt und von Fräulein Limberger bearbeitet.
Von den Beamten der Sternwarte sind die folgenden Schriften
veröffentlicht worden:
Harzer: Über die Mitführung des Lichtes in Glas und die Aberration
(Astr. Nachr. Bd. 198, Nr. 4748, Kiel 1914).