Während des Sommersemesters 1914 waren Übungen und
Vorlesungen gut besucht; seit Eintritt des Krieges verminderte sich
die Zahl der Studenten sehr stark, so daß im Wintersemesters 1914/15
nur etwa 50 Studierende, unter diesen ein sehr großer Prozentsatz
an Studentinnen, das Institut benutzten. Daher konnte Professor
Aichel seinem Wunsche entsprechend zum Heere beurlaubt werden
und fungirte während des Wintersemesters als Chefarzt eines Laza
retts in Antwerpen. Der Sammlung des Instituts wurden eine Anzahl
neuer Präparate zugefügt.
Berichte über wissenschaftliche Arbeiten im Institut wurden
veröffentlicht von:
R. Tskuaguchl: Über die feinere Struktur des Ovarialeies von
Aurelia aurita. Arch. f. mikr. Anat., Bd. 85, Abt. 2, 1914-
Fr. Meves: Verfolgung des Mittelstückes des Echinidenspermiums
durch die ersten Zellgenerationen des befruchteten Eies.
Ebenda.
Derselbe: Was sind die Plastosomen? Antwort auf die Schrift
gleichen Titels von G. Retzius. Arch. f. mikr. Anat, Bd. 85,
Abt. 1, 1914.
O. Aichel: Die Bedeutung des Atlas für die Anthropologie unter
Berücksichtigung des Fundes von Monte Hermoso. Anatom.
Anzeiger 1914, Ergänzungsheft (Sitz.-Ber. der Anat. Ges.-
Versammlung zu Innsbruck).
Derselbe: Die normale Entwicklung der Schuppe des Hinterhaupts
beins, die Entstehung der Inkahein genannten Anomalie der
Schuppe und die kausale Grundlage für die typischen Ein
schnitte an der Schuppe. Archiv für Anthropologie. Bd. XIII,
Heft II, 1914.
Dr. Graf v. Spee.
9. Physiologisches Institut.
Die im Etatsjahr 1913 ausgeführten Erweiterungsbauten haben
sich gut bewährt.
Die Hauptvorlesung wurde im Sommersemester von 134 und
im Wintersemester von 27 Studenten belegt. An den Kursen be
teiligten sich im Sommersemester 109 und im Wintersemester 13
Studierende. Mit wissenschaftlichen Arbeiten waren im Sommer
semester (einschließlich der Angestellten des Instituts) 18, im Winter
semester 4 Personen beschäftigt. Aus dem Institut gingen während
dieses Jahres folgende Arbeiten hervor: