Das Verwaltungsjahr 1913/14 begann am 5. März 1913 mit
der Übergabe des Rektorats durch Professor Sudhaus an Professor
Kleinfeller, der seine Antrittsrede über „Gerechtigkeit und Rechts
gang“ hielt.
Die Zahl der Studierenden betrug im Sommer 2386, im Winter
1874 (gegen 2371 und 1797 des Vorjahres), darunter 73 und 52 Frauen.
Als Hörer waren im Sommer 55, im Winter 69, als Hörerinnen im
Sommer 11, im Winter 14 zugelassen.
Das zur Erweiterung des Kollegiengebäudes auf den im Jahre
1902 vollendeten Neubau aufgesetzte zweite Stockwerk wurde zum
Teil schon während der Osterferien 1913, im übrigen bei Beginn
des Sommersemesters in Benutzung genommen. Es stellte sich
schon während dieses Semesters heraus, daß der Erweiterungsbau
selbst den gegenwärtigen Bedürfnissen nicht genügt. Ein neu zu
errichtendes Seminar für Sanskrit konnte nur in einem sehr kleinen
Zimmer (Nr. 122) untergebracht werden, das für die Dauer voraus
sichtlich nicht genügen wird. Auf der Grundlage des mit Privat-
tnitteln begründeten literaturwissenschaftlichen Instituts wurde mit
Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen und Unterrichts
angelegenheiten vom 7. Oktober d. Js. ein literaturwissenschaftliches
Seminar errichtet; dieses erhielt nur eine vorläufige Unterkunft im
Zimmer Nr. 77 der Kunsthalle, ein Raum, der für die Zukunft dem
kirchlich-archäologischen Institut Vorbehalten ist.
Das kirchlich-archäologische Institut soll mit dem Kapital
begründet und erhalten werden, das von der 12. Schleswig-Hol
steinischen Gesamtsynode 1912 zum Universitätsjubiläum geschenkt
w üb. Der Senat hat am 24. September 1913 die Annahme dieser
befristeten Schenkung beschlossen.
Durch Allerhöchsten Erlaß vom 13. Oktober d. Js. wurde die
Juristische Fakultät in eine Rechts- und Staatswissenschaftliche
Eakuität umgewandelt; in diese wurden außer den Angehörigen der
bisherigen Juristischen Fakultät die ordentlichen Professoren Has-
bach, Harms und Tönnies sowie die Privatdozenten Hasenkamp,
Hoffmann und Moll aus der Philosophischen Fakultät aufgenommen.