durch Schenkung, im übrigen durch Überweisung unter Vorbehalt
des Eigentumsrechtes — in das Seminar über. Er umfaßte 1537
Druckschriften, 806 Bühnenbilder, in der Handschriftenabteilung vor
allem den gesamten handschriftlichen Nachlaß von Michael Bernays,
weiland ordentlichem Professor der Literaturgeschichte an der Uni
versität München, und von Gustav Glogau, weiland ordentlichem
Professor der Philosophie an der Universität Kiel, ferner das Original
modell zur Büste des Kieler Klaus Groth-Denkmals von Heinrich
Mißfeldt, einen photographischen und einen phonographischen
Apparat mit Zubehör, schließlich eine Modellbühne mit elektrischer
Einrichtung und Dekorationen, Requisiten sowie Marionetten zu acht
Szenen.
Bis Ende März 1914 stieg die Anzahl der Druckschriften auf 1731,
diederBühnenbilderauf952. DieHandschriftenabteilungerfuhr Zuwachs
vor allem durch Erwerb der Urschrift von Klaus Groths „Peter Kunrad“
aus dem Quickborn-Manuskript in der zuerst beabsichtigten graphi
schen Fixierung der Laute und in der ursprünglichen Orthographie.
Frau Geheimrat Erich Schmidt überließ in hochherzigem Entgegen
kommen die sämtlichen Briefe von Michael Bernays an ihren ver
ewigten Gatten vorübergehend zur Abschrift (die gute Hälfte von
ihnen in Abschrift, die sämtlichen korrespondierenden Briefe von
Erich Schmidt im Original befanden sich bereits in dem uns ge
hörigen Nachlaß von Bernays). Der bühnentechnische Apparat ist
durch Bühnenwagen und eine Drehbühne (nach dem Modell der
Faust-Bühne des Deutschen Theaters zu Berlin) bereichert. Drei
Phonographen standen zum Erproben und zur Aufnahme hervor
ragender Schauspieler-Rollen seit Oktober 1913 im Deutschen
Theater zu Berlin, einer wanderte im März zu gleichem Zweck an
das Theatermuseum zu München. Ein Phonograph nahm in Kiel
und der Provinz teils schauspielerische Leistungen, teils exakte
Dialektproben auf. Der photographische Apparat brachte Aufnahmen
aus dem Goethe- und Schiller-Archiv, der Großherzoglichen Bibliothek
in Weimar und dem Staatsarchiv in Schleswig heim; an Ort und
Stelle arbeitete er meist durch Reproduktion seltener Originale,
doch auch durch unmittelbare Bühnenaufnahmen.
Der Direktor hielt in Schleswig eine Vortragsreihe, deren
Reinertrag für die Zwecke des Seminars Verwendung fand. Die
phonographische Aufnahme von Berliner Bühnenkünstlern, zunächst
schon die Erprobung und Vervollkommnung der Apparate erfuhr
die sachkundigste und opferwilligste Leitung durch Herrn Berthold