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übergeben, so daß diese seltenen und schönen Funde bis auf einen
alle im Museum vereinigt sind.
Angekauft wurden mehrere kleine Steinaltersammlungen die
den Typenbestand des Steinalters wesentlich ergänzten, außerdem
ein kleiner Bronzedepotfund von Schwartau mit sehr altertümlichen
Formen.
Die Ausgrabetätigkeit erstreckte sich auf fast alle Perioden
unserer Vorgeschichte.
Kustos Rothmann untersuchte eine große megalithische Grab
kammer bei Hademarschen, Bronzealtergräber bei Wittstedt, Husby
und Hademarschen; einen Eisenalterfriedhof bei Neu-Wittenbek und
ein Wikingergrab bei Böcklund.
Der Unterzeichnete untersuchte einen bronzezeitlichen Hügel
auf Amrum, Eisenalterfriedhöfe bei Lütjensee und Ellerau.
Die Untersuchungen in der Oldenburg bei Haddeby erstreckten
sich im vergangenen Jahre im wesentlichen auf die Freilegung der
westlichen Torhälfte, nach deren Untersuchung die Ausdehnung und
der Aufbau des ganzen Tores vollkommen klargestellt werden
konnte. Weitere Grabungen wurden auf dem Friedhof und an an
deren Stellen innerhalb der alten Stadt vorgenommen.
Manche wissenschaftlichen Schriften wurden vom Museum aus
gefördert; der Direktor und der Kustos beteiligten sich mit Beiträgen
an der zu Ehren Oskar Montelius’ erscheinenden Festschrift. —
Der Besuch des Museums bezifferte sich auf über 8000 Personen.
Dr. Knorr.
47. Das Museum für Völkerkunde
konnte in diesem Jahre seine Sammlungen wieder durch umfangreiche
und recht wertvolle Schenkungen erweitern. U. a. sandte Kunst
maler E. Vollbehr-München von seiner Kamerunreise im Winter
1911/12 prächtige Ethnographica aus dem Bamumgebiete, darunter
eine vollständige geschnitzte Türumrahmung. Prof. Dr. L. Schultze
hinterließ dem Museum fast 300 Stück seiner umfassenden Sammlung
von der Nordküste Neu-Guineas und den Ufergebieten des Kaiserin-
Augusta-Flusses. Studenten der hiesigen Universität überreichten
8 Gipsmasken von Südsee-Eingeborenen, abgenommen durch den
Ethnographen O. Finsch und vervielfältigt von der Generalverwaltuug
der Königl. Museen in Berlin. Außerdem wurde dem Museum von
Frau Prof. L. Grube durch Testamentsvertrag die reichhaltige