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25. Das pädagogische Institut.
Vakat.
26. Das germanistische Seminar.
Prof. Kauffmann behandelte im Sommersemester 1912 mittel
hochdeutsche Lyrik (Heinrich von Morungen). Es haben 13 Sitzungen
stattgefunden.
Im Wintersemester 1912/13 bildete den Gegenstand der Übungen
Opitzens Buch von der deutschen Poeterey. Es haben 15 Sitzungen
stattgefunden.
Die Zahl der Teilnehmer war in beiden Semestern so groß,
daß die Übungen nicht mehr im Seminarlokal abgehalten werden
konnten.
Dr. Kauffmann.
27. Das Romanische Seminar.
Die durch Ministerialerlaß vom 25. März 1912 genehmigten
neuen Bestimmungen des Romanischen Seminars traten mit Beginn
des Sommersemesters in Kraft. Da sich diese Bestimmungen, so
weit sie von dem Reglement von 1885 abweichen, im wesentlichen
an die Praxis der letzten Jahre anschließen, wurde in dem Unterrichts
betrieb des Seminars hierdurch wenig geändert. Die Übungen des
Lektors erhielten ihre ihnen schon bei der Begründung des Seminars
zugewiesene, in der Folgezeit aber in Vergessenheit geratene amt
liche Stellung im Seminarunterricht zurück.
Im Sommersemester 1912 wurden Übungen zum romantischen
Drama vorgenommen (77 Teilnehmer, darunter 38 ordentliche).
Den Mittelpunkt der Übungen bildete eine genaue, die sprachliche,
stilistische und metrische Form, die dramatische Technik und be
sonders die Textänderungen des Dichters ins Auge fassende Er
klärung von Victor Hugo’s Hernani. Die im Anschluß daran
gegebenen Themen für Seminararbeiten galten der romantischen
Theorie, der Geschichte des romantischen Dramas, besonders V. Hugo,
seinem Drama, seiner Stilkunst. Es wurden 18 solcher Arbeiten
abgegeben, 6 davon im Seminar vorgetragen. Einen besonderen
Genuß bildete der Vortrag des I. Aktes von Hernani durch das
Mitglied des Seminars Marcel de Fourmestraux.