Full text: (1911/12)

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scheint aber merkbar von der Temperatur abzuhängen. Der alte 
Reichenbachsche Meridiankreis ist durch eine Aufarbeitung wieder 
*n vollständig gebrauchsfähigen Zustand gebracht worden. 
Am Meridiankreise sind die im September 1908 begonnenen 
Fundamentalbeobachtungen der Sonne, der Polarissima und der 
90 Programmsterne fast zu Ende geführt worden. Die Herren Drs. 
Silkens und Redlich haben in der bisherigen Teilung der Arbeit 
an 49 Tagen Beobachtungen der Sonne an allen vier Rändern, an 
69 Tagen 308 Sätze von Beobachtungen der Polarissima mit zu 
sammen 8310 einzelnen Einstellungen und an 102 Tagen 1401 
Beobachtungen von Programmsternen in beiden Koordinaten 
erlangt. 
Der Kollimationsfehler wurde mit Rücksicht auf eine mögliche 
Abhängigkeit von der Lage des Fernrohres in senkrechter Lage mit 
dem Quecksilberspiegel, in nahezu wagerechter Lage mit den Miren 
und in der Richtung nach dem Pole durch Umlegen auf die Po- 
larissirna bestimmt. Es scheint ein systematischer Unterschied bis 
2 u dem Betrage von etwa 0.2" zu bestehen. An 20 Tagen wurden 
Bestimmungen der senkrechten Biegungen des Fernrohres in nahezu 
w agerechter Lage mit Hilfe des Kollimators und der Nordmire aus- 
geführt. Es zeigte sich dabei eine starke Beweglichkeit des Kolli 
mators, die durch seine Verkleidung mit einem Holzmantel wesent 
lich verringert werden konnte. Überdies war dabei störend, daß 
die Bilder am Kollimator durch den großen unbelegten Planspiegel 
v °r dem Objektive, durch den die Strahlen aus der nordsüdlichen 
'u die ostwestliche Richtung und umgekehrt umgebrochen werden, 
n 'cht nur sehr geschwächt, sondern auch verschlechtert wurden. 
Es wird deshalb ein kleinerer Kollimator direkt in der Nordsüd- 
Bchtung aufgestellt werden. 
Die Schwankungen der Neigung und die fortschreitende Ände- 
ru ng des Azimutes sind, wie früher, weiter beobachtet worden. 
Für die Bearbeitung der Beobachtungen durch die Herren 
Ers. Wilkens und Redlich mit Hilfe der Rechnerin Frl. Limberger 
Ur >d der Gehilfin Frl. Johannsen ist die Verteilung der Arbeit die 
frühere gewesen. Die Streifen des Chronographen sind in gleichem 
Schritte mit den Beobachtungen abgelesen worden und auch die 
Bearbeitung der Beobachtungen der Polarissima und die Berechnung 
der Aufstellungskonstanten des Instrumentes konnten fast zu Ende 
geführt werden. Ich selbst bin auch weiterhin mit der Bearbeitung 
d er Messungen für die Untersuchung der Teilungen der Kreise und
	        
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