Durch Gewährung besonderer Mittel seitens des Herrn Mi
nisters wurde es dem Institut ermöglicht, das Schumm’sche Gitter
spektroskop anzuschaffen. Die Zahl der gerichtlichen Obduktionen
w ar etwa die gleiche wie im Vorjahr, die Zahl der dem Institut
überlassenen Unterrichtsobduktionen war gering und genügte den
Bedürfnissen des Unterrichts in keiner Weise. Den Hörern der
sozialen Medizin wurde Gelegenheit gegeben, als Zuhörer an den
Sitzungen des Schiedsgerichts teilzunehmen, ferner wurden Fälle
von Invalidenrentenbewerbern, die im Institut untersucht wurden, zum
Unterricht in der sozialen Medizin benutzt. Verschiedene Ärzte und
Studierende beschäftigten sich im Institut mit der Bearbeitung wissen
schaftlicher Fragen, darunter der Privatdozent Dr. Einar Sjövall
von der Universität Lund in Schweden, der eine größere Arbeit über
»Leberglykogen und gerichtliche Medizin“ fertigsteilte. Aus dem
Institut wurden ferner folgende wissenschaftliche Arbeiten ver
öffentlicht: „Weitere Untersuchungen über die forensische Bedeutung
üer Spektroskopie und Spektrophotographie im violetten Teil des
Spektrums“, „Die Beurteilung jugendlicher Schwachsinniger vor
Gericht“, „Der § 56 St.G.B. und seine Beziehung zum Schwachsinn“,
»Glossen zum Strafgesetzentwurf“, „Über die Notwendigkeit einer
besonderen Vorbildung der Ärzte für die Aufgaben der sozialen
Versicherung“. Außerdem bearbeitete der Unterzeichnete wie im
Vorjahr das Kapitel „Ärztliche Sachverständigentätigkeit“ im Jahrbuch
üer praktischen Medizin von J. Schwalbe und hielt Volkshochschul
kurse über die Reichsversicherungsordnung ab.
Dr. Ziemke.
19. Das pharmakologische Institut.
Der zu chemischen Untersuchungen benutzte Saal wurde mit
einer elektrischen Lichtanlage ausgestattet. Für die Experimental
vorlesungen wurde eine Zeitmarkieruhr nach Jaquet, Markiermagnet,
Stative und andere Apparate und Instrumente angeschafft. Vor
lesungen und Übungen wurden wie bisher gehalten.
Im Winterhalbjahr 1911/12 war als Assistent Herr Dr. E. Leh
mann tätig.
Dr. Falck.