Full text: (1911/12)

Die von der juristischen Fakultät gestellte Preisaufgabe: 
»Die Geschichte der Vertragsstrafe im römischen Recht“ ist gleich 
falls ohne Bearbeitung geblieben. 
Von der medizinischen Fakultät war die folgende Preis 
aufgabe gestellt worden: „Die korrelative Bedeutung der Hypophyse 
■ni Organismus. Das Thema ist literaturkritisch und experimentell 
z u bearbeiten“. 
Hierauf ist eine Arbeit eingegangen, über die die Fakultät wie 
f°lgt urteilt: 
„In der unter dem Motto: „Der Widerspruch ist es, der uns 
Produktiv macht“ eingegangenen Arbeit ist der Verfasser der ge 
stellten Aufgabe in sehr befriedigender Weise gerecht geworden, 
f-for literaturkritische Teil ist mit größtem Fleiße, mit Klarheit und 
Sutern Verständnis für die Bewertung der vorliegenden Arbeiten 
durchgeführt worden. Wenn der experimentelle Teil auch infolge 
der relativ kurzen Zeit, die zur Verfügung stand, nicht die Ausdehnung 
Reicht hat, die wünschenswert erschien, so hat die medizinische 
Fakultät doch beschlossen, dem Verfasser den Preis zu erteilen, 
vorwiegend mit Rücksicht auf den ernsten wissenschaftlichen Geist, 
den die Arbeit erkennen läßt, und den besonderen Fleiß, den der 
Bewerber gezeigt hat. Der Verfasser ist der cand. med. Franz 
Brenner aus Kiel.“ 
Von der philosophischen Fakultät sind die folgenden 
drei Preisaufgaben gestellt worden: 
a) „Das Verhältnis der französischen Plejadendichtung zur 
älteren französischen Literatur“. 
b) „Die Verkieselung einer kieselsammelnden Blütenpflanze 
ist quantitativ und entwicklungsgeschichtlich möglichst 
genau zu bestimmen“. 
Wiederholt ist die für 1910/11 ohne Bewerbung ge 
bliebene Aufgabe: 
c) „Es sollen die für die Atmung des Erdkörpers in Betracht 
kommenden physikalischen Größen grundlegend definiert 
und durch Messungen, womöglich in der Nachbarschaft 
Kiels, zahlenmäßig bestimmt werden“. 
Alle drei Preisaufgaben haben einen Bearbeiter gefunden. Über 
die Arbeit zu a) lautet das Urteil der Fakultät:
	        
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