Die von der juristischen Fakultät gestellte Preisaufgabe:
»Die Geschichte der Vertragsstrafe im römischen Recht“ ist gleich
falls ohne Bearbeitung geblieben.
Von der medizinischen Fakultät war die folgende Preis
aufgabe gestellt worden: „Die korrelative Bedeutung der Hypophyse
■ni Organismus. Das Thema ist literaturkritisch und experimentell
z u bearbeiten“.
Hierauf ist eine Arbeit eingegangen, über die die Fakultät wie
f°lgt urteilt:
„In der unter dem Motto: „Der Widerspruch ist es, der uns
Produktiv macht“ eingegangenen Arbeit ist der Verfasser der ge
stellten Aufgabe in sehr befriedigender Weise gerecht geworden,
f-for literaturkritische Teil ist mit größtem Fleiße, mit Klarheit und
Sutern Verständnis für die Bewertung der vorliegenden Arbeiten
durchgeführt worden. Wenn der experimentelle Teil auch infolge
der relativ kurzen Zeit, die zur Verfügung stand, nicht die Ausdehnung
Reicht hat, die wünschenswert erschien, so hat die medizinische
Fakultät doch beschlossen, dem Verfasser den Preis zu erteilen,
vorwiegend mit Rücksicht auf den ernsten wissenschaftlichen Geist,
den die Arbeit erkennen läßt, und den besonderen Fleiß, den der
Bewerber gezeigt hat. Der Verfasser ist der cand. med. Franz
Brenner aus Kiel.“
Von der philosophischen Fakultät sind die folgenden
drei Preisaufgaben gestellt worden:
a) „Das Verhältnis der französischen Plejadendichtung zur
älteren französischen Literatur“.
b) „Die Verkieselung einer kieselsammelnden Blütenpflanze
ist quantitativ und entwicklungsgeschichtlich möglichst
genau zu bestimmen“.
Wiederholt ist die für 1910/11 ohne Bewerbung ge
bliebene Aufgabe:
c) „Es sollen die für die Atmung des Erdkörpers in Betracht
kommenden physikalischen Größen grundlegend definiert
und durch Messungen, womöglich in der Nachbarschaft
Kiels, zahlenmäßig bestimmt werden“.
Alle drei Preisaufgaben haben einen Bearbeiter gefunden. Über
die Arbeit zu a) lautet das Urteil der Fakultät: