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Der Unterzeichnete untersuchte Bronzealtergräber bei Bösdorf
und Schwabstedt; Gräberfelder der älteren Eisenzeit bei Rade
und Havekost, außerdem Wohnstätten der Eisenzeit bei Husum.
Die Untersuchungen in der Oldenburg bei Haddeby erstreckten
sich im Herbst 1910 hauptsächlich auf einen Teil des Friedhofes und
die Wall- und Toranlagen; sie gaben über die Anlage des Walles
und des Nordtores und deren viermalige Verstärkung wichtige Auf
schlüsse.
Im Druck ist das XIX. Heft der Mitteilungen des anthropologischen
Vereins, das gleich nach Ostern erscheinen wird.
Der Besuch des Museums bezifferte sich im vergangenen Jahre
auf fast 7000 Personen. Dr. Knorr.
44. Das Museum für Völkerkunde
erhielt in diesem Berichtsjahre zur Bestreitung der Verwaltungsausgaben
und für Neuanschaffungen von dem Herrn Kultusminister eine erhöhte
Beihilfe von \2t)0JC, außerdem die laufenden Hefte des Internationalen
Archivs für Ethnographie.
Ausschließlich durch Schenkungen erweiterte sich die Sammlung
um 50 Stück auf 2602 Nummern. Unter den Zuwendungen sind
besonders die prächtigen Tapastücke hervorzuheben, die von einem
Vertreter des Hauses Godeffroy-Hamburg um 1880 auf Futuna
erworben wurden.
„ Der Besuch des Museums hat sich sehr gehoben, die Bibliothek
dagegen wurde noch wenig benutzt.
Das Museum war für das Publikum Sonntags von IIV2 bis
1 Uhr geöffnet, die Bücherausgabe fand Sonntags und Mittwochs
von IIV2 bis 1 Uhr statt. Dr. Gottschaidt.
45. Akademische Lesehalle.
Im Jahre 1910/11 lagen in der Lesehalle aus:
79 Zeitungen, darunter 33 schleswig-holsteinische Provinzial
zeitungen, 158 politische und belletristische, sowie 27 wissenschaftliche
Zeitschriften. Die Mitgliederzahl betrug im Sommersemester 264, im
Wintersemester 262, darunter befanden sich 223 resp. 218 Studenten,
sowie 41 resp. 44 nichtstudentische Mitglieder. Außerdem wurden
insgesamt 304 Tageskarten ausgegeben.