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15. Die Klinik und Poliklinik für Haut- und
Geschlechtskrankheiten.
In der Poliklinik wurden vom 1. April 1910 bis 31. Marz 1911
4772 Patienten behandelt, gegenüber 4161 im Vorjahre.
Davon entfallen auf Hautkrankheiten:
1667 männliche und 1483 weibliche = 3150 (65 /o),
auf Geschlechtskrankheiten:
1240 männliche und 382 weibliche = 1622 (35 /o).
Die mit 28 Betten ausgestattete stationäre Abteilung wurde
im Berichtsjahre von 983 Kranken in Anspruch genommen (612 männ
liche und 371 weibliche). Auf die venerische Abteilung entfallen
hiervon 681 Fälle (444 männliche und 237 weibliche Patienten),
d. h. 70%, auf die dermatologische Abteilung 302 Fälle (168 männ
liche und 134 weibliche Patienten), d. h. 30%.
ln dem Lichtinstitut der Klinik wurden 711 Patienten behandelt,
darunter 139 Lupuskranke.
In der serodiagnostischen Abteilung der Klinik zur Blutunter
suchung auf Syphilis wurden vom 1. April 1910 bis zum 31. März 1911
6232 Untersuchungen gemacht.
Die klinischen Vorlesungen wurden im Sommersemester 1910
Von 80, im Wintersemester 1910/11 von 48 Studierenden belegt.
Als Ärzte waren an der Klinik tätig: Oberarzt Privatdozent
Dr. Bering, Dr. Stümpke (bis 15. Oktober), Dr. Brauer, Dr. Ritter
(vom 16. Oktober) und als Volontärassistent Dr. Herbst. Laut
Verfügung vom 30. August ist Dr. Hans Meyer vom 15TTuni als
Arzt der Röntgen- und Lichtabtellurig an der Klinik angestellt.
An wissenschaftlichen Arbeiten gingen im Berichtsjahr aus der
Klinik hervor:
Bering: Welche Aufschlüsse gibt uns die Seroreaktion über das
Colles-Baumes’sche und das Profeta’sche Gesetz? Deutsche
med. Wochenschrift 1910. Nr. 5.
Stümpke: Über antitryptische Stoffe bei Syphilis. Med. Klinik 1910.
Nr. 6.
Brauer: In welcher Weise wirkt das Quecksilber bei der antiluetisctien
Behandlung auf den Ausfall der Seroreaktion? Münchener
med. Wochenschr. 1910. Nr. 17.
Kost: Beiträge zur Pathologie der Gonorrhoe des männlichen Uro
genitalkanals und seiner Adnexe. Zeitschr. f. r0 °§ ie-
Bd. IV, H. 5. 1910.