Full text: (1909/10)

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Diese Epoche von seinem 30. bis zu seinem 40. Lebensjahre 
bezeichnete er als eine besonders glückliche. Er fand in dieser Zeit 
die Lebensgefährtin, mit welcher er im März 1877 den Bund der 
Ehe schloß und den Grund zu einem reichen, mit Kinder- und 
Enkelsegen erfüllten Familienleben legte, an welchem Schloß 
mann mit ganzer Seele hing und welches auch in trüberen Zeiten 
ihm neben seiner Wissenschaft der liebste, der unentbehrliche 
Lebensinhalt war. 
An wissenschaftlichen Früchten brachte die Bonner Zeit 1876 
das Werk über den Vertrag, und 1881, als Festgabe zu Huschkes 
80. Geburtstag, eine umfassende Untersuchung über den Besitz 
erwerb durch Dritte, im Buchtitel bezeichnet als „ein Beitrag zur 
Lehre von der Stellvertretung“, ln der Vorrede wurde die Publika 
tion als Vorläufer einer erschöpfenden Darstellung der gesamten 
Stellvertretungslehre bezeichnet, welche der Autor in Zukunft 
einmal vorzulegen hoffe. Zugleich kündigte der Verfasser an, daß 
diese Darstellung mit den überlieferten Auffassungen und Methoden 
gründlich brechen müsse. Schloßmann hat jene Ankündigung 
20 Jahre später in Kiel eingelöst durch sein in 2 Bänden, 1900 
und 1902, erschienenes Hauptwerk: „Die Lehre von der Stell 
vertretung“. 
Am 8. August 1884 erhielt Schloßmann den Ruf als Ordi 
narius des römischen Rechtes nach Kiel. — Wenige Wochen fehlten 
somit bei seinem Tode zur Vollendung des fünften Lustrums seiner 
Kieler Tätigkeit. 
In den zwei Jahrzehnten vom Besitzerwerb bis zur Stell 
vertretung hat er eine große Zahl von Einzeluntersuchungen veröffent 
licht, welche fast sämtlich Paralipomena seiner Beschäftigung mit der 
Stellvertretungslehre sind. Eine Ausnahme bilden Studien über die 
Stiftungen, zu denen ihn das neue, alle Kräfte in Bewegung 
setzende, Bürgerliche Gesetzbuch veranlaßt hatte. 
Wie mannigfaltig und ergiebig in dieser Zeit seine stille Arbeit 
aber auch sonst gewesen ist, kann aus dem Füllhorn der Publi 
kationen ersehen werden, welches er unmittelbar nach dem Er 
scheinen der Stellvertretung über die literarische Welt ausschüttete 
und welches zweifellos die Arbeitsfrüchte vorangegangener Jahr 
zehnte enthielt. Unmittelbar nach dem zweiten Bande der Stell 
vertretung erschienen, in den Jahren 1902 bis 1905, nicht weniger 
als 28 Arbeiten aus ganz verschiedenen Gebieten, darunter die 
Bücher über die Irrtumslehre, das Altrömische Schuldrecht, über
	        
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