Full text: (1909/10)

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Ausgrabungen: Durch den Wechsel in der Leitung des 
Museums und die dadurch hervorgerufene Steigerung der Arbeit im 
Museum selbst mußte die Ausgrabungstätigkeit auf das notwendigste 
beschränkt werden. Es konnten trotzdem einige wichtige Funde 
Mr das Museum geborgen werden. — Steinaltergräber wurden 
aufgedeckt vom Unterzeichneten bei Bösdorf (Ksp. Plön); von 
Kustos Rothmann bei Wattenbek (Ksp. Bordesholm). — Bronze 
altergräberuntersuchte der Unterzeichnete bei Bösdorf, Ksp. Plön, 
und, gemeinsam mit dem Kustos, bei Fahrenkrug, Ksp. Segeberg, 
Hne wichtige Nachbestattung in einer Steinalterkammer mit reichen 
Beigaben. Kustos Rothmann untersuchte Gräber derselben Kultur- 
Periode bei Hoptrup und Schobüll in Schleswig, Damsdorf und 
Quickborn in Holstein. — Eisenzeitliche Gräber wurden auf 
gedeckt vom Unterzeichneten bei Lensahn, Boberg und Rausdorf in 
Holstein; von Kustos Rothmann bei Jevenstedt und Eggstedt 
(Holstein). — Der Kustos untersuchte ferner Wohnstätten römischer 
Zeit bei Weddinghusen in Dithmarschen. — Die Untersuchungen 
in und bei der Oldenburg bei Schleswig wurden im Herbst v. Js. 
wieder aufgenommen, wobei der Unterzeichnete zeitweise vom Kustos 
des Museums unterstützt wurde. Außer reich ausgestatteten Gräber 
funden innerhalb des Halbkreiswalles erstreckten sich die Unter 
suchungen namentlich auf den vorgelagerten sogenannten „Be 
lagerungswall des Königs Sven“. Im Verlauf derselben konnte fest 
gestellt werden, daß es sich um eine starke Außenbefestigung von 
Haithabu handelte, die ihre Stützpunkte in den Wiesen am Haddebyer 
Noor und andererseits am „Verbindungswall“ hatte. 
An Publikationen gingen aus dem Museum hervor: der erste 
Teil einer Arbeit vom Unterzeichneten über „Die Friedhöfe der 
älteren Eisenzeit in Schleswig-Holstein“. In Vorbereitung ist außer 
dem zweiten Teil dieser Arbeit das 19. Heft der „Mitteilungen des 
Anthropologischen Vereins in Schleswig-Holstein“. 
Der Besuch des Museums bezifferte sich im letzten Jahr auf 
ca. 7000 Personen. 
Dr. Friedr. Knorr. 
44. Das Museum für Völkerkunde 
konnte in diesem Berichtsjahre seine instandgesetzten und bedeutend 
erweiterten Räume beziehen. Trotzdem die Neuaufstellung der 
Sammlungen und der ethnographischen Bibliothek möglichst be-
	        
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