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Kunstgewerbe-Museuni, als technischer Hilsarbeiter in den Dienst
des Museums.
Am 20. Juli starb die verdienstvolle Direktorin des Museums
Frl. Prof. Dr. Mestorf, nachdem sie bis zu ihrem Rücktritt fast
19 Jahre die Geschäfte des Museums geleitet hatte. Durch eine
letztwillige Verfügung derVerstorbenen ist dem Museum ihre ganze
Bibliothek, die sich fast ausschließlich aus archäologischer Literatur
zusammensetzt und die der nordischen Länder fast vollständig ent
hält, zugefallen.
Außerdem hat Frl. Prof. Mestorf bestimmt, daß zu der ihr zum
80. Geburtstage überreichten Summe von etwa 3800 Jt auch die
ihr zum 70. Geburtstage gestiftete Spende von 2700 Jl, im ganzen
mit Zinsen 6625,80 jfl, dem Museum zufallen soll. Diese Summe
soll, nach dem Wunsch von Frl. Prof. Dr. Mestorf, unter der Ver
waltung des Herrn Universitätskurators und des Museumsdirektors
stehen, und es ist in Aussicht genommen, diese Summe solange
stehen zu lassen, bis die Zinsen zu einer Höhe anwachsen, daß sie
zu einem wirklichen Nutzen des Museums angewendet werden
können.
Für die stetig wachsende Sammlung mußte eine Reihe von
neuen Schränken angeschafft werden. Die dadurch herbeigeführte
Umstellung führte zu einer teilweisen Neuaufstellung der eisenzeit
lichen Gräberfunde in chronologischer Folge.
Die letztjährigen Erwerbungen umfassen die Nummern 12191
bis 12277 des Hauptkatalogs.
Geschenkt wurden die meisten der durch die Ausgrabungen
gehobenen Sachen.
An gekauft wurden im Laufe des Jahres mehrere Sammlungen:
u. a. zwei aus Neustadt i. H., aus Fundstücken des Kjökkenmöddings
an der Neustädter Bucht bestehend; ferner Sammlungen aus Flens
burg, Schleswig und Lensahn.
Unter den vielen Einzelfunden aus allen Kulturperioden, die
im Laufe des Jahres angekauft sind, verdienen zwei Goldbrakteaten,
davon einer mit einer Runeninschrift, besondere Erwähnung. Ferner
gelang es, von dem im Jahre 1847 gehobenen Hacksilberfund von
Farve in Holstein, der leider in seiner Gesamtheit nicht erhalten
blieb, vier geflochtene silberne Halsringe zu erwerben. Aus dem
Hacksilberfund von Dransau wurden nachträglich noch eine Anzahl
arabischer Münzen und eine deutsche angekauft.