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24. Das philologische Institut.
Im Sommersemester 1909 wurde im Seminar (17 Mitglieder)
Von Prof. Sudhaus die Inschrift von Oinoanda behandelt, von Prof.
Jacoby Tibullus. Im Proseminar ließ Prof. Jacoby die Archäologie
desThukydides interpretieren (59Mitglieder), Prof. Bickel die Apocolo-
cyntosis (48 Mitglieder).
Im Wintersemester 1909/10 behandelte Prof. Jacoby im Seminar
(17 Mitglieder) den sogenannten Commentarius Poliorceticus des
Aineias, Prof. Sudhaus die Appendix Vergiliana. Im Proseminar
ließ Prof. Bickel Aratos interpretieren (27 Mitglieder), Prof. Jacoby
ausgewählte Stücke aus den Büchern I und VII des Lucanus (58 Mit
glieder).
In beiden Semestern wurden im Seminar lateinische Arbeiten
eingereicht und besprochen sowie Vorträge gehalten. Auch im Pro
seminar fanden deutsche Vorträge statt. Prof. Bickel hielt im Sommer
semester mit 22 Teilnehmern griechische, im Wintersemester mit
20 Teilnehmern lateinische Stilübungen ab.
Auch in diesem Jahre konnte der Bestand der Institutsbiblio
thek wesentlich vermehrt werden durch eine größere Bewilligung
aus den Mitteln der Schassischen Stiftung. Die regulären Mittel
des Instituts wurden nicht unbeträchtlich erhöht durch die neu ein
geführten Seminarbeiträge der Übungsteilnehmer.
Dr. Sudhaus. Dr. Jacoby.
25. Das pädagogische Institut.
Vakat.
26. Das germanistische Seminar.
Im Sommersemester 1909 wurden unter der Leitung von Pro
fessor H. Oering die Bruchstücke der altsächsischen Genesis und aus
gewählte Lieder der Edda interpretiert. An den altsächsischen Übungen
beteiligten sich 14, an den altnordischen 12 Studierende.
Im Wintersemester 1909/10 leitete Professor Gering privatissime m
(in seiner Wohnung) Übungen im Lesen und Interpretieren von
Runeninschriften, woran 3 Studierende teilnahmen. Außerdem wurden
gotische Übungen abgehalten (im ersten Quartal Erklärung des
gotischen Matthäus-Evangeliums, Kap. 5u. 6, im zweiten Übersetzung
von Lukas 23 aus dem Griechischen ins Gotische). Für diese Übungen
hatten sich 36 Studierende gemeldet.